Berufspolitik / Appell

Ärztegenossenschaft: Am Jahresende sollten Praxen schließen

Erholungsbedürftig und nicht wertgeschätzt: Schon der MFA wegen sollten Arztpraxen ab Weihnachten bis Neujahr schließen, fordert die Ärztegenossenschaft Nord.

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Bad Segeberg. Zwischen Weihnachten und Neujahr sollten niedergelassene Ärzte ihre Praxen geschlossen halten, appelliert die Ärztegenossenschaft Nord an Kolleginnen und Kollegen. Sie regt an, die Zeit für „Schließungen und Proteste" zu nutzen, damit MFA Überstunden abbauen können, bevor eine neue Erkältungswelle erneut zu großem Patientenandrang führt.

Dr. Svante Gehrung, Vorstandsvorsitzender der Ärztegenossenschaft Nord, geht es vor allem um Erholung für die MFA. Weder Politik noch Öffentlichkeit hätten deren Leistungen vor, während und nach der Pandemie ausreichend gewürdigt, findet Gehring. Er befürchtet, dass Sprechzeiten künftig schon deshalb reduziert werden müssen, „da für ein Gehalt knapp über dem Mindestlohn kaum eine/r mehr arbeiten werde."

Kein finanzieller Spielraum für die Arztpraxen

Eine bessere Bezahlung sei den Praxisinhabern aber nicht möglich, weil sie wegen „Jahrzehnte langer Unterbezahlung und Budgetierung bei ständig steigenden Kosten" keinen finanziellen Spielraum mehr hätten. Gehrings Stellvertreter Dr. Axel Schroeder wünscht sich, dass die Menschen in ihren Wahlkreisen den Bundespolitikern deswegen „Dampf machen". Von der aktuellen Landespolitik in Schleswig-Holstein will die Genossenschaft in dieser Frage Rückenwind gespürt haben. Sie verweist auf einen parteiübergreifenden Antrag mehrerer Landtagsparteien, der eine Anhebung des Orientierungspunktwertes an die Inflation vorsieht – unter anderem, damit die MFA angemessener bezahlt werden können. (di)

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