Auf einer Gewerkschaftsveranstaltung in Berlin verteidigt Gesundheits-Staatssekretär Daniel Bahr (FDP) die Eckpunkte der Koalition zur Gesundheitsreform.
Der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments (EP) hat eine Studie über den Arzneimittelmarkt in der EU in Auftrag gegeben. Damit will das EP mehr Transparenz über die Arzneimittelpreise in den 27 Mitgliedstaaten erreichen und Verzerrungen bei der Gesundheitsversorgung aufdecken.
Sie haben getagt, gestritten, getagt und wieder gestritten. Jetzt hat sich die Koalition auf Eckpunkte für eine Gesundheitsreform verständigt. Im Kern beinhaltet das Paket Ausgabenkürzungen und höhere Versichertenbeiträge.
Im Prinzip hat sich die forschende Industrie mit der Schnellbewertung für neue Arzneimittel ab 2011 abgefunden. Doch jetzt geht es um die Details - und da steckt der Teufel drin, nicht zuletzt auch für Ärzte und ihre Patienten.
Für bislang rund 65 Prozent der gesetzlich Versicherten mit Diabetes Typ 2 ist die Versorgung mit dem langwirksamen Insulinanalogon Glargin (Lantus®) gesichert. Zuletzt hat die AOK Baden-Württemberg mit dem Hersteller Sanofi-Aventis einen Mehrwertvertrag geschlossen.
Zwangswirtschaft siegt über Marktwirtschaft - das ist der Kern des gesundheitspolitischen Sparpakets. Die Worte im Koalitionsvertrag sind nur noch Makulatur.
Arzneimittelpolitik
Dass die gesetzlichen Kassen rezeptfreie Arzneimittel weitgehend nicht mehr zahlen, stößt bei Ärzten auf steigende Akzeptanz. Sie betonen die Eigenverantwortung der Patienten.
Die Praxisgebühr wird von Patienten akzeptiert, Änderungen am Status quo aber nicht. Das ist die Quintessenz einer Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) unter 2500 GKV-Versicherten.
Regierung und Opposition haben sich im Bundestag eine hitzige Debatte über die geplante Gesundheitsreform geliefert. Röslers Eckpunkte seien sozial unausgewogen, hieß es aus den Reihen von SPD, Grünen und Linken.
Eltern aus EU-Staaten sind zurückhaltender, wenn es darum geht ihre Kinder an Medikamentenstudien teilnehmen zu lassen, als Familien in anderen Ländern. Darauf hat Kongress-Präsident Stephan Wirth beim Deutschen Kinder- und Jugend-Ärztetag hingewiesen.
Die Koalition drückt ihre Arznei-Spargesetze Zug um Zug durch die Beratung. Der Bundesrat winkt höhere Zwangsrabatte und das Preismoratorium durch. Dagegen ist das geplante Verfahren der Preisfindung für neue Arzneien im Bundestag umstritten.
Der GKV-Spitzenverband hat Festbeträge für 20 Festbetragsgruppen angepasst und will dadurch 460 Millionen Euro im Jahr sparen. Bei 20 Gruppen ist der Festbetrag gesenkt worden. Dabei seien in sieben Gruppen höhere Festbeträge festgesetzt worden als ursprünglich geplant war.
Priorisierung und Rationierung sind Mittel der Wahl, um die Unterfinanzierung der GKV zu bekämpfen, sagte Fritz Beske vom Institut für Gesundheitssystemforschung in Kiel bei einem Gastvortrag auf dem Zwischenahner Dialog.