Der Nutzen neuer Arzneien soll künftig EU-weit geprüft werden. Das soll nationale Behörden und Pharma entlasten. Die deutschen HTA-Institutionen G-BA und IQWiG loben den Weg – und warnen vor Risiken.
Trotz Ampel-Aus und Neuwahlen bleibt die Klinikreform auf der Tagesordnung. Die Regelungen zur Verteilung der Milliarden stehen ganz oben auf der To-do-Liste. Kein Geld soll es dafür geben, wenn Kliniken Arztpraxen Konkurrenz machen wollen.
413 Mediziner haben 2023 einen Antrag auf Zweitmeinung gestellt – 50 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die größte Auswahl von Experten gibt es bei den Themen Schulterarthroskopie und Implantation von Knieendoprothesen.
Überwiegend Zustimmung kommt von Pharmaverbänden für den Verordnungsentwurf aus dem BMG, mit dem in letzter Sekunde das AMNOG-Verfahren und die EU HTA verzahnt werden sollen.
Versicherte der TK können Zweitmeinungen zu Kniegelenkersatz-Operationen digital einholen. Damit hofft die Krankenkasse, die Zahl der Eingriffe zu reduzieren, die oft unnötig seien.
Beschäftigte mit wenigen Krankheitstagen sollen nach einem Vorschlag der rheinland-pfälzischen Unternehmer mit einem Bonussystem belohnt werden. Abschreckende Maßnahmen dagegen seien nicht hilfreich.
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin hält ein hausärztliches Primärversorgungssystem für unverzichtbar. Den Startschuss könnte ein HZV-Tarif der Krankenkassen bilden.
Für neue Niederlassungen sind in Mecklenburg-Vorpommern jetzt bis zu 125.000 Euro für Hausärzte möglich. KV und Krankenkassen wenden rund zehn Millionen Euro im Jahr für unterschiedliche Förderprogramme auf.
Dass es inzwischen ein DMP Adipositas gibt, hält die Adipositas Gesellschaft für überfällig. Wirkung entfalten könne das Angebot aber naturgemäß nur, wenn es dazu Verträge gebe und sich Patienten einschreiben könnten.
Vor der Wahl bringen sich die Kontrahenten in Stellung. Jeder verfolgt seine Strategie. Am Ende könnte im Kampf um das Bundesgesundheitsministerium jemand ganz anderes das Rennen machen als Karl Lauterbach selbst oder Tino Sorge.
Viele Baustellen seien nach dem Ampel-Aus offengeblieben, findet der Verbraucherzentrale Bundesverband – und listet auch gesundheitspolitische Vorhaben auf. Bei einer Reform gebe es gar „gravierende Konstruktionsfehler“.
Der Vorschlag von Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), Krankenkassenbeiträge auch auf Zinsen und Dividenden zu erheben, findet Unterstützung beim Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (vdää). Widerspruch kommt aus der SPD.
Mit einer Petition wollen Hausärzte- und MFA-Verband Druck auf die Politik machen. Sie müsse sich endlich um die Sicherstellung der wohnortnahen Versorgung kümmern und die Entbudgetierung auf den Weg bringen.
Der Start der ePA für alle beschäftigt die Akteure im Gesundheitswesen. Nicht alle sind begeistert. So will MEDI Baden-Württemberg die Aufmerksamkeit mehr auf Risiken und Nebenwirkungen lenken. Auch die Ärztekammer Nordrhein sieht Luft nach oben.
Im Jahr 2023 waren rund 1,4 Millionen Menschen wegen Alkoholabhängigkeit in medizinischer Behandlung – etwas weniger als im Jahr zuvor. Die BARMER geht von einer hohen Dunkelziffer aus.
Die Debatte um den Vorschlag von Grünen-Kanzlerkandidat Habeck, zur Finanzierung der Sozialversicherung auch Kapitalerträge heranzuziehen, ebbt nicht ab. Der Vorstoß sorge nur für Verunsicherung, sagt Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach.
In den Jahren 2026 und 2027 rechnet die Bundesregierung nach derzeitiger Finanzprojektion in der Pflegeversicherung nach einem Plus in 2025 jeweils wieder mit einem Finanzierungsdefizit.
Am Mittwoch startet der Testbetrieb der elektronischen Patientenakte. KBV-Vorstandsmitglied Sybille Steiner warnt im Interview vor einer überhasteten Einführung und mahnt, Sicherheitslücken umgehend zu schließen.
Mit Hilfe von externen Dienstleistern schauen sich Krankenkassen die Verordnungen einzelner Vertragsärzte genau an. Das Bundesamt für Soziale Sicherung mahnt Kassen, die gesetzlichen Grenzen dabei strikt zu beachten.
Die Versorgung mit außerklinischer Intensivpflege ist für die rund 2.250 betroffenen GKV-Versicherten in Baden-Württemberg gesichert. Doch Vergütungsvereinbarungen zwischen Kassen und Anbietern kommen nur schleppend voran.
Viele Krankenkassen verzeichnen für 2024 einen Höchststand an Krankschreibungen. Neue Zahlen der KKH bestätigen den Trend. Die Kasse nennt eine Art von Erkrankung, die 2024 besonders zugenommen haben soll.
Der Kanzlerkandidat der Grünen will „mehr Solidarität“ in der Krankenversicherung. Doch aus Sicht der Union hat Habecks entsprechender Vorschlag massive negative Folgen.
Die Einführung der digitalen Patientenakte schlägt hohe Wellen. Auch die Techniker Krankenkasse meldet sich zu Wort – in einem Positionspapier zur Bundestagswahl drängt sie auf mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Kritik an der elektronischen Patientenakte reißt nicht ab: Jetzt fordert die Freie Ärzteschaft den sofortigen Stopp für die ePA. Eine neue Regierung müsse den Rollout verhindern.
Die elektronische Patientenakte wird nun in Testregionen eingeführt. Der Intensiv- und Notfallmediziner-Vereinigung DIVI zufolge kann das vor allem die Versorgung im Notfall verbessern.