Krankheitstage

Zahlen der Kasse KKH bestätigen hohen Krankenstand

Viele Krankenkassen verzeichnen für 2024 einen Höchststand an Krankschreibungen. Neue Zahlen der KKH bestätigen den Trend. Die Kasse nennt eine Art von Erkrankung, die 2024 besonders zugenommen haben soll.

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KKH: Die Zahl der Krankheitstage ist weiter gestiegen.

KKH: Die Zahl der Krankheitstage ist weiter gestiegen.

© Bernd Weißbrod/dpa

Hannover. Aktuelle Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse KKH bestätigen den hohen Krankheitsstand in Deutschland. Auf 100 Mitglieder entfielen im vergangenen Jahr 206 Krankmeldungen, wie die Krankenkasse am Montag in Hannover mitteilte. 2021 habe es pro 100 Erwerbstätigen nur 106 Krankschreibungen gegeben. Auch die Techniker Krankenkasse und die DAK hatten im vergangenen Dezember einen Höchstwert an Krankenständen gemeldet.

Die KKH sieht eine Ursache für die hohe Zahl an Kranken in einer Zunahme an psychischen Leiden. Diagnosen wie Anpassungsstörung, Depression und chronische Erschöpfung hätten 2024 zugenommen. Pro 100 Mitglieder entfielen 392 Krankheitstage auf psychische Erkrankungen, wie es hieß. 2017 seien es nur 298 Tage gewesen.

Elektronische Krankschreibung

Daneben hätten Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfälle zum hohen Krankenstand beigetragen, so die KKH. Als dritten Grund nannte die Kasse die Einführung der elektronischen Krankschreibung.

Die KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick rät Arbeitgebern, sich stärker mit psychologischen Krankheiten auseinanderzusetzen. Mitarbeiter sollten Informationen bekommen, wo sie sich Unterstützung suchen könnten.

Gegen Karenztag

Außerdem kritisierte die Arbeitspsychologin einen Vorstoß zur Wiedereinführung eines Karenztages. Demnach sollen Arbeitnehmer am ersten Krankheitstag keinen Lohn erhalten. Das kann laut Judick dazu führen, dass Mitarbeiter trotz Krankheit zur Arbeit kommen. „Wer krank arbeitet, gefährdet nicht nur die Kolleg*innen, sondern auch die eigene Gesundheit, indem er andere ansteckt, Erkrankungen verschleppt und am Ende viel länger im Job ausfällt“, sagte die Expertin. Anstatt den eigenen Mitarbeitenden zu misstrauen, riet sie zu Vertrauen und Wertschätzung. Dies sei der Schlüssel zu zufriedenen und gesunden Mitarbeitern. (KNA)

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