Chinesische und spanische Fachkräfte für Deutschlands Pflege? Der Präsident des Deutschen Pflegerats sieht die Republik damit auf dem falschen Weg: Er kritisiert die verkehrte Reihenfolge.
Ausgebildet wird soviel wie nie, doch trotzdem ist es immer schwerer, Pflegefachkräfte zu finden - nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland. Die Arbeitgeber in der Pflege haben deshalb ihre Fühler nach China ausgestreckt.
Der Pflege-TÜV in Deutschland kommt kurz nach einer Reform erneut auf den Prüfstand. Politiker pochen auf Verbesserungen bei der in der Kritik stehenden Benotung von Pflegeheimen. Zum 1.1. wurden schärfere Regeln für die Bewertung von Pflegeheimen eingeführt (wir berichteten).
Im Kampf gegen den Pflegenotstand setzen die Arbeitgeber in Deutschland verstärkt auf Pflegekräfte aus China. Der Arbeitgeberverband Pflege und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) wollen bis Ende des Jahres 150 chinesische Fachkräfte in stationäre Pflegeeinrichtungen holen.
Wer hätte gedacht, dass das so schnell geht: Kaum im Amt, überrascht Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mit einer Pflege-Offensive. Schon Anfang nächsten Jahres sollen Pflegebedürftige in Deutschland bessere Leistungen und mehr Betreuung erhalten.
Die Pflegebranche schlägt Alarm: Fachkräftemangel, wachsende Belastung im Job, fehlende Anerkennung. Gesundheitsminister Hermann Gröhe hat sich jetzt mit den Pflegekräften solidarisiert - und bessere Rahmenbedingungen angekündigt.
Zum Auftakt des ersten Deutschen Pflegetages in Berlin hat der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Alexander Schweitzer 'eine enorme Verdichtung der Arbeit in der Altenpflege' kritisiert.
Verständnis für die Arbeit des anderen und viel Kommunikation: In einigen Pflegeheimen arbeiten Ärzte und Pfleger Hand in Hand. Einer berichtete von seinen positiven Erfahrungen.
Das Gros der Pflegebedürftigen in Deutschland wird von Angehörigen betreut. Damit der ständige Bereitschaftsdienst für den Ehemann, den Vater oder die Schwiegermutter nicht in totaler Erschöpfung endet, steht die AOK zur Seite.
Union und SPD wollen zwar den Beitrag zur Pflegeversicherung um 0,5 Prozentpunkte erhöhen - doch für Pflegebedürftige wird davon nicht viel übrig bleiben, fürchtet Jürgen Graalmann, Vorsitzender des AOK-Bundesverbandes.