Forderung

Barmer will neue Organisation für Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt

Die Barmer spricht sich für einen Neuzuschnitt der Leitstellen und Rettungswachen in Sachsen-Anhalt aus.

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Magdeburg. Die Barmer will eine neue Organisation für den Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt. Weil Krankenwagen bei Notfällen nicht immer innerhalb der vorgegebenen Frist eintreffen, müsse es eine Bestandsaufnahme der Leitstellen und Rettungswachen geben, forderte die Kasse am Dienstag.

„Wie viele Leitstellen und Rettungswachen sind tatsächlich notwendig und wie sind diese ausgestattet?“, fragte Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann laut Mitteilung. „Es wird Zeit, dass der Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt für das 21. Jahrhundert aufgestellt wird und Digitalisierungspotenziale konsequenter genutzt werden.“

Aktuell gebe es 13 Leitstellen, während in anderen Bundesländern oftmals Einrichtungen zusammengelegt wurden. So gebe es in Brandenburg nur noch fünf Leitstellen, auch in Thüringen und Sachsen seien Einrichtungen fusioniert worden. Dagegen hätten in Sachsen-Anhalt bisher nur der Altmarkkreis Salzwedel und der Landkreis Stendal eine gemeinsame Leitstelle gebildet.

Ersthelfer in der Nähe via Smartphone zusätzlich aktivieren

Ähnlich sollte es laut Barmer aber überall in Sachsen-Anhalt sein, um dort Qualität und gute Personal- sowie technische Ausstattung zu gewährleisten. Zudem sollten qualifizierte Ersthelfer, die zufällig in der Nähe eines Notfalls sind, via Smartphone zusätzlich zum Rettungsdienst aktiviert werden.

Laut Rettungsdienstgesetz des Landes sollen Rettungswagen normalerweise binnen zwölf Minuten am Ort des Notfalls eintreffen, und zwar mindestens in 95 Prozent aller Fälle. 2020 wurde diese Hilfsfrist in ganz Sachsen-Anhalt zu knapp 84 Prozent eingehalten, wie aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage im Landtag hervorgeht.

Je nach Landkreis oder Stadt gibt es deutliche Unterschiede: In Magdeburg wurde die Zeitvorgabe in annähernd 90 Prozent der Fälle erreicht, im Jerichower Land dagegen nur bei 74 Prozent der Fahrten und in Wittenberg bei 75 Prozent der Einsätze. (dpa/eb)

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