Alles unter einem Dach

Berliner Bezirk Neukölln plant Familien-Gesundheitszentrum

Im Berliner Bezirk Neukölln soll 2021 ein Familien-Gesundheitszentrum an den Start gehen, das auch sozialarbeiterische Aspekte integriert. Gesucht werden Ärzte als Kooperationspartner.

Julia FrischVon Julia Frisch Veröffentlicht:
In dem geplanten Gesundheitszentrum will der Bezirk Berlin-Neukölln seinen Bewohnern Unterstützung bei medizinischen, sozialen, pädagogischen und emotionalen Problemen bieten.

In dem geplanten Gesundheitszentrum will der Bezirk Berlin-Neukölln seinen Bewohnern Unterstützung bei medizinischen, sozialen, pädagogischen und emotionalen Problemen bieten.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Berlin. Der Berliner Bezirk Neukölln plant ein Familien-Gesundheitszentrum, das 2021 an den Start gehen soll. Gedacht ist das Familien-Gesundheitszentrum als Kooperation, die nach den Vorstellungen der Verwaltung folgendermaßen funktioniert: In einem Teil eines Gebäudes versorgen niedergelassene Vertragsärzte Patienten, in dem anderen Teil arbeiten Fachkräfte des Bezirks, die bei Bedarf Patienten mit psychosozialen Beratungs- und Unterstützungsangeboten helfen können.

Der Bezirk will seinen Bewohnern Unterstützung „bei medizinischen, sozialen, pädagogischen und emotionalen Problemen bieten – und das gebündelt an einem Ort“, heißt es im KV-Blatt, in dem das Vorhaben vorgestellt worden ist. Das Projekt ist ein Baustein der Neuköllner Präventionsarbeit „Gesundes Neukölln“.

Ohne Arztsitze funktioniert das Gesundheitszentrum aber nicht. Der Bezirk sucht deshalb jetzt niedergelassene oder niederlassungswillige Ärzte, die mit dem Bezirk „als Kooperationspartner neue Wege einer innovativen und zukunftsweisenden Form der ambulanten Gesundheitsversorgung und sozialen Unterstützung für Familien gehen möchten“.

„Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ gesucht

„Der medizinische Versorgungsbereich sollte die gynäkologische, pädiatrische und die allgemeinmedizinische Fachrichtung abdecken“, teilt die Abteilung Jugend und Gesundheit des Bezirks auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ mit.

So könne eine umfassende medizinische Basisversorgung der Familien sichergestellt werden. Wichtig sei, dass zwischen den niedergelassenen Ärzten und dem Bezirk „eine gelebte Kooperation und Zusammenarbeit auf Augenhöhe entsteht, die die Familien als Ganzes im Blick haben“.

Neubau am S-Bahnhof „Hermannstraße“

Einen Standort am S-Bahnhof „Hermannstraße“ hat die Verwaltung für das Gesundheitszentrum schon im Blick. Dort entsteht ein Neubau, der 2021 fertig sein soll. „Die Praxiskooperation oder das MVZ würde gegenüber dem Eigentümer als Hauptmieter auftreten.

Der Bezirk Neukölln würde als Untermieter anteilig sich an den Miet- und Gemeinkosten beteiligen und das Personal für nicht-medizinische Unterstützungsangebote finanzieren“, erklärt das KV-Blatt.

Möglich seien aber auch andere Standorte, etwa wenn bereits „eine Praxiskooperation oder ein MVZ besteht und die Räumlichkeiten Potenzial zur Integration von kommunalen Beratungs- und Unterstützungsangeboten vorweisen“.

Anbindung an Sozialarbeiter-Netzwerke vor Ort

Grundsätzlich will Neukölln in dem Familien-Gesundheitszentrum ein sozialarbeiterisches Beratungsangebot des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes vorhalten, über das die Anbindung an die bezirklichen Strukturen und Netzwerke realisiert wird.

Ebenso werde angestrebt, aus dem Leistungsspektrum des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und des Jugendamtes etwas anbieten zu können, zum Beispiel therapeutische Dienste oder Erziehungsberatung.

Spannend, so steht es im KV-Blatt, sei das Projekt für Ärzte, die an den sozialen Aspekten von Krankheit und Gesundheit interessiert seien und Lust auf ein Zusammenwirken mit multiprofessionellen und sektorenübergreifenden Teams haben.

Durch das integrierte Versorgungsangebot unter einem Dach sei zudem ein „schnelles und dauerhaftes Erreichen einer ausreichenden Fallzahl zu erwarten“.

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Abb. 1: Studie VISION-DMD: motorische Funktion TTSTAND-Geschwindigkeit unter Vamorolon 6mg/kg/Tag im Vergleich zu Placebo (erstellt nach [13])

© [M] Springer Medizin Verlag GmbH; Santhera Germany GmbH

Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie mit Kortikosteroiden über alle Altersstufen

Grundlagen und Real-World-Erfahrungen mit Vamorolon

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ob mit Smartphone, Zeitschrift oder Kreuzworträtsel

Langes Sitzen auf dem Klo erhöht wohl das Risiko für Hämorrhoiden

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie