Heikle Corona-Lage
Brandenburg zieht die Zügel in Kliniken an
Das brandenburgische Gesundheitsministerium ruft den sogenannten „Massenanfall von Erkrankten“ aus: Erste Reha-Kliniken werden Ersatzkrankenhäuser.
Veröffentlicht:Potsdam. In Brandenburgs Krankenhäusern verschärft sich die Corona-Lage. Am Mittwoch hat das Potsdamer Gesundheitsministerium deswegen in einem Schreiben an die Kreise und kreisfreien Städte als Träger der Rettungsdienste darauf hingewiesen, dass die Ausrufung des sogenannten „Massenanfall von Erkrankten“ (kurz: MAN-E) nun gerechtfertigt sei.
Damit können Patientinnen und Patienten vom Rettungsdienst gezielter in bestimmte Krankenhäuser gebracht werden. Zudem kann auf den Katastrophenschutz zurückgegriffen werden.
Auch verdoppelte das Ministerium die Zahl der Betten, die für die Versorgung von COVID-Patienten freigehalten werden müssen. Sie beträgt nun 20 Prozent, statt bisher zehn Prozent, der Betten auf den Normalstationen und 30 Prozent statt bisher 15 Prozent der Intensivbetten.
Freihaltekapazitäten sind zu beachten
Krankenhäuser dürfen planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe damit nur unter der Voraussetzung durchführen, dass die festgelegten Freihaltekapazitäten eingehalten werden. Zudem stehen nunmehr sechs der 24 Reha-Kliniken des Landes als Ersatzkrankenhäuser zur Verfügung, um stationäre Nicht-COVID-Patienten zu übernehmen. Dadurch wurden 143 Krankenhausbetten als Reservekapazität geschaffen.
Der Anteil der intensivpflichtigen COVID-Patienten an der Zahl der aktuell tatsächlich betreibbaren Intensivbetten liegt landesweit bei 24,8 Prozent. (lass)