Corona-Forschung

Britische Studie bestätigt Risikofaktoren für schweren COVID-19-Verlauf

In einer Kohortenstudie mit über 16.000 Teilnehmern haben britische Forscher die klinischen Merkmale von Patienten mit schwerem COVID-19 untersucht. Sie bestätigen darin Alter und Komorbidität als Risikofaktoren.

Ruth NeyVon Ruth Ney Veröffentlicht:
Risiko Alter: Britische Forscher haben mit ihren Daten bestätigt, dass ab 50 Jahren das Risko für einen schweren COVID-19 Verlauf merklich steigt.

Risiko Alter: Britische Forscher haben mit ihren Daten bestätigt, dass ab 50 Jahren das Risko für einen schweren COVID-19 Verlauf merklich steigt.

© Kiryl Lis / stock.adobe.com

London. Um die klinischen Merkmale von Patienten mit schwerem COVID-19-Verlauf besser zu verstehen, habe sich 166 britische Krankenhäuser zwischen Februar und Mitte April 2020 an einer großen Kohortenstudie mit 16.749 Personen mit COVID-19 (Auswertung im Preprint) beteiligt. Es wurden keine Interventionen durchgeführt, aber mit Zustimmung wurden Proben für Forschungszwecke entnommen.

Das mediane Alter der Patienten betrug danach 72 Jahre, die mediane Dauer der Symptome vor der Aufnahme vier Tage und die mediane Dauer des Krankenhausaufenthalts sieben Tage.

Es bestätigten sich nach Angaben der Forscher bisherige wissenschaftliche Annahmen, nämlich dass erhöhtes Alter ab 50 Jahren und Komorbidität einschließlich Adipositas mit einer höheren Sterblichkeitswahrscheinlichkeit verbunden waren. Die häufigsten Komorbiditäten waren dabei:

  • chronische Herzerkrankungen (29%),
  • unkomplizierter Diabetes (19%),
  • nicht-asthmatische chronische Lungenerkrankungen (19%) und
  • Asthma (14%)

Knapp die Hälfte der Patienten (47 Prozent) wiesen den Umfrageergebnissen zufolge allerdings keine dokumentierte Komorbidität auf.

Insgesamt konnten im Beobachtungszeitraum 49 Prozent der Patienten aus dem Krankenhaus wieder entlassen werden, 33 Prozent verstarben und 17 Prozent wurden weiter betreut. Von den 17 Prozent der Patienten, die auf eine Intensivstation mussten, verstarben 45 Prozent; bei mechanischer Beatmung betrug die Sterberate sogar 53 Prozent.

Bei den Symptomen für COVID-19 fanden die Wissenschaftler darüber hinaus drei Cluster.

1. respiratorisch: Husten, Auswurf, Halsschmerzen, laufende Nase, Ohrenschmerzen, Keuchen und Brustschmerzen

2. systemisch: Myalgie, Gelenkschmerzen und Müdigkeit

3. enterisch: Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall.

Lesen sie auch
Schlagworte:
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“