Kommentar zu Corona-Mundschutz

Handeln statt Schwätzen

Die Bundesländer drehen ja in Sachen Corona-Maßnahmen gerne einmal eine Sonderlocke. Dass das Saarland nun Mundschutz an die Bürger kostenfrei verteilt, ist aber tatsächlich zu begrüßen.

Von Michael Kuderna Veröffentlicht:
Handeln statt Schwätzen

© Michaela Illian

Bald täglich werden die Bundesländer wegen ihrer Alleingänge in der Corona-Krise kritisiert – und dies völlig zu Recht. Egal ob noch schärfere Maßnahmen oder Lockerungen, fast immer preschen einzelne Länder vor und riskieren zugunsten eines möglichen, kurzfristigen Beifalls ihrer Bürger die Gesamtakzeptanz der bundesweiten Maßnahmen.

Nun macht das Saarland, das sonst meist mit an der Spitze der Restriktionen steht, wieder eine Solo-Aktion – doch dieses Mal eine, die man nur in den höchsten Tönen loben kann: Jeder Bürger bekommt zum Start der Maskenpflicht fünf Alltagsmasken kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Da stimmt einfach alles: Wer eine durchaus diskussionswürdige Maßnahme anordnet, muss auch dafür sorgen, dass sie eingehalten werden kann. Nicht jeder ist ein begabter Selbstnäher und nicht jeder weiß, wie er an von freiwilligen Nähern hergestellte Exemplare kommt. Dass nun ein paar Geschäftemacher mit ihren Phantasiepreisen das Nachsehen haben, stimmt wenig traurig. Auf längere Sicht werden zudem die seriösen Verkäufer auch im Saarland nicht ganz um ihren Gewinn kommen: Vermutlich werden die Bürger für manche Situationen noch lange Masken benötigen. Sie müssen sie dann aber nicht Hals über Kopf zu jedem Preis erstehen.

Also stimmen wir ausnahmsweise dem Eigenlob eines Politikers aus vollem Herzen zu. „Handeln statt Schwätzen“, attestierte sich Verbraucherschutzminister Jost selbst. Das kann zwar nur in Ausnahmesituationen gelten, denn Nachdenken und Diskutieren sollte in der Regel immer dem Handeln vorangehen, aber in diesem speziellen Fall hat die Landesregierung der Glaubwürdigkeit der Politik einen großen Dienst erwiesen.

Schreiben Sie dem Autor: gp@springer.com

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