Delegiertenversammlung

Hessens Hausärzte hadern mit der gesundheitspolitischen Großlage

Ob Neupatientenregelung, Nullrunden beim Honorar, Inflationsausgleich, Gesundheitskioske – überall sieht der Hausärzteverband die Axt an die ambulante Versorgung gelegt.

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Hessens Landesvorsitzender Armin Beck: Er und seine Hausärzte haben bei der Delegiertenversammlung Dampf abgelassen.

Hessens Landesvorsitzender Armin Beck: Er und seine Hausärzte haben bei der Delegiertenversammlung Dampf abgelassen.

© Hausärzteverband Hessen

Wetzlar. Der Hausärzteverband Hessen (HÄVH) hat auf seiner Delegiertenversammlung am Wochenende in Wetzlar eine Resolution verabschiedet, die eine Generalabrechnung mit der aktuellen Gesundheitspolitik vornimmt. Wie schon zahlreiche Institutionen zuvor, kritisierte auch der HÄVH die Streichung der Neupatientenregelung im Zuge des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes.

Die Folge seien längere Wartezeiten und Aufnahmestopps in den Praxen. Eine weitere Reduzierung der Praxis-Angebote stünde wegen der Sparpläne der Krankenkassen, die niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit einer Honorarerhöhung von zwei Prozent abspeisen und in den beiden kommenden Jahren Nullrunden ansetzen wollen, an. Diese Honorarentwicklung decke die steigenden Lohn-, Hygiene- und Energiekosten nicht annähernd ab.

Im Nachteil gegenüber Kliniken

In puncto Energiekosten und Inflation kritisierten die Delegierten auch den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz von Anfang November, der den Krankenhäusern zu deren Ausgleich bis zu acht Milliarden Euro zur Verfügung stellen soll. Und zwar nur den Krankenhäusern – „die Verantwortlichen in Berlin haben damit einmal mehr die komplette Missachtung der ambulanten Versorgung manifestiert“, heißt es in dem einstimmig beschlossenen Papier.

Herbe Kritik gab es auch an den geplanten „Gesundheitskiosken“. Dort solle durch nichtärztliches Personal der Zugang in die ärztliche Versorgung gesteuert werden, dies sei „ein Affront gegen die ambulante Medizin“, sagte der HÄVH-Vorsitzende Armin Beck. Qualifizierte ärztliche Versorgung dürfe nicht durch „Laienspieler“ substituiert werden. (bar)

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