Stationäre Versorgung

Holzmindener Klinikum ist zahlungsunfähig

Unter den „aktuellen gesundheitspolitischen Voraussetzungen“ sieht der Mehrheitseigentümer Agaplesion „keinerlei Perspektiven“, das Evangelische Krankenhaus Holzminden am Netz zu halten.

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Holzminden. Die Evangelische Krankenhaus Holzminden gGmbH hat Insolvenz angemeldet. Betroffen seien auch die gesondert firmierenden Medizinischen Versorgungszentren, heißt es in einer Mitteilung des Mehrheitsgesellschafters, der gemeinnützigen Agaplesion-Gruppe.

„Wir haben in den letzten Jahren nichts unversucht gelassen und viel Zeit, Geld und Know-how investiert, um unser Krankenhaus in Holzminden unter schwierigsten Rahmenbedingungen wirtschaftlich zu stabilisieren“, so Agaplesion-Vorstandschef Dr. Markus Horneber. In jüngster Zeit habe sich jedoch inflationsbedingt „die wirtschaftliche Situation enorm zugespitzt“. Laut Horneber bieten „die aktuellen gesundheitspolitischen Voraussetzungen, keinerlei Perspektiven“, den Klinikbetrieb aufrechtzuerhalten.

Aufgrund anhaltender Unterfinanzierung der Investitionskosten habe Agaplesion in den vergangenen Jahren bereits 15 Millionen Euro aus Eigenmitteln für Umbauten und Modernisierungsmaßnahmen aufgebracht. Patientenschwund während der Corona-Pandemie habe die finanzielle Lage des Klinikums zusätzlich verschärft.

„Ein Einzelfall im Agaplesion-Verbund“

Den Angaben zufolge ist die Insolvenz „ein Einzelfall im Agaplesion-Verbund“. Weitere Klinikstandorte des christlich geprägten Betreibers diverser Gesundheitseinrichtungen (auch MVZ, ambulante Pflegedienste, Aus- und Fortbildung) stünden wirtschaftlich derzeit nicht auf der Kippe.

Das Evangelische Krankenhaus Holzminden ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung mit 183 Betten und rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. An vier Standorten wird zudem in fachübergreifend aufgestellten MVZ ambulant versorgt. (cw)

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