Protesttag
In Hessen blieben auch die Apotheken zu
Dem Protest der Arztpraxen in Hessen folgten auch zahlreiche Apotheken im Bundesland und blieben am Montag geschlossen. In Frankfurt kamen deren Beschäftigte zu einer Kundgebung zusammen.
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Apotheker protestieren auf dem Opernplatz in Frankfurt, um auf ihre wirtschaftliche Situation aufmerksam machen.
© Hannes Albert/dpa
Frankfurt/Main. Nicht nur zahlreiche Arztpraxen blieben aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung am Montag geschlossen, sondern auch viele Apotheken. Der Hessische Apothekerverband organisierte am Brückentag vor dem Tag der Deutschen Einheit zudem eine Kundgebung am Opernplatz in Frankfurt. In weißen Kitteln machten Apothekenteams ihrem Unmut Luft und kritisierten auf Plakaten, dass sie von der Ampel-Regierung in Berlin hängen gelassen würden. Die Polizei zählte rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Die Apotheken-Mitarbeiter klagen über zu viel Bürokratie, Lieferengpässe und Unterfinanzierung. Die Vergütung sei in den vergangenen 20 Jahren trotz Inflation, gestiegener Mieten und Energiepreise sowie Tariferhöhungen nicht nennenswert erhöht worden.
„Derzeit schließen aufgrund von Kostendruck und Fachkräftemangel bundesweit so viele Apotheken wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik“, erklärte der hessische Apothekerverband. Es ist bereits der zweite flächendeckende Protesttag in diesem Jahr. Patientinnen und Patienten konnten sich an die Notdienstapotheken wenden.
Proteste auch in Sachsen
Auch die überwiegende Mehrheit der Apotheken in Sachsen nahm laut deren Apothekerverband an dem Protest teil. „Die mehr als offensichtlichen Probleme in den öffentlichen Apotheken – chronischer Personalmangel und existenzielle Unterfinanzierung – werden durch die weitere Schwächung der Versorgungsstruktur noch größer“, kritisierte der Vorsitzende Thomas Dittrich. Dem Verband zufolge gibt es in Sachsen derzeit 911 Apotheken. (dpa)