Veränderte Nachfrage

Internationale Praxis in Dresden stellt Betrieb zum Jahresende ein

Die Internationale Praxis in Dresden wird geschlossen, die Nachfrage war nicht mehr so stark wie zu Hochzeiten der Flüchtlingswelle. Das Pendant in Chemnitz soll dagegen erhalten bleiben.

Veröffentlicht:
An der Rezeption der internationalen Praxis am Universitätsklinikum Dresden hängt ein Zettel in mehreren Sprachen „Patientenaufnahme/Rezeption“. Für die Einrichtung gab es nun das endgültige Aus.

An der Rezeption der internationalen Praxis am Universitätsklinikum Dresden hängt ein Zettel in mehreren Sprachen „Patientenaufnahme/Rezeption“. Für die Einrichtung gab es nun das endgültige Aus.

© Arno Burgi/dpa/picture alliance

Dresden. Die Internationale Praxis in Dresden stellt zum Jahresende 2025 ihren Betrieb ein. Die Versorgung der Patienten könne durch die bestehenden Arztpraxen übernommen werden, teilte die KV Sachsen am Mittwoch in Dresden mit. Die Internationale Praxis in Chemnitz wird hingegen in eine Eigeneinrichtung der KV Sachsen umgewandelt, da die ärztliche Versorgung dort weniger gut aufgestellt ist.

„Ich bedauere die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen sehr, respektiere sie aber natürlich“, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). „Ich habe mich immer für die Internationalen Praxen eingesetzt.“

Lesen sie auch

Die Verwaltungsvereinbarungen der KV Sachsen mit dem Freistaat Sachsen und den Städten Chemnitz und Dresden für die Internationalen Praxen gälten bis zum Ende des Jahres 2025. Sie sicherten eine Restkostenfinanzierung von bis zu 250.000 Euro je Praxis.

Personal- und Sachkosten waren zu hoch

Diese Restkostenfinanzierung und die Honorareinnahmen reichten jedoch künftig nicht mehr aus, um die laufenden Personal- und Sachkosten zu decken. Außerdem würden die bisher genutzten Praxisräume im Universitätsklinikum Dresden Anfang des Jahres 2026 aufgrund von Eigenbedarf nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Nachfrage habe sich deutlich verändert. Im Jahr 2016 seien in Dresden noch 12.700 Patienten aus den Erstaufnahmeeinrichtungen bzw. kommunalen Einrichtungen versorgt worden – von insgesamt 16.000 Patienten. Im Jahr 2023 seien es 4.100 von insgesamt 10.300 Patienten gewesen. In der Internationalen Praxis Chemnitz ergebe sich ein ähnliches Bild.

Lesen sie auch

Zudem lebe der Großteil der Patienten der beiden Praxen schon seit mehreren Jahren in Deutschland und sei damit in der Regel gesetzlich krankenversichert. Der Behandlungsbedarf könne durch die vorhandenen ambulanten Praxisstrukturen gedeckt werden. (sve)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH

Übersicht

Eine Agenda für Seltene Erkrankungen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Shared Decision Making ist gerade bei der Diagnostik und Therapie seltener Erkrankungen ein wichtiges Versorgungsprinzip. (Symbolbild mit Fotomodellen)

© Pixel-Shot / stock.adobe.com

Seltene Erkrankungen

Was auch Patienten tun können

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung