Brandenburg

KV Brandenburg – Nicht alle MVZ sichern die Versorgung

Die mittlerweile 106 Versorgungszentren sind meistens in Ballungszentren angesiedelt.

Veröffentlicht:

POTSDAM. Die Zahl der MVZ in Brandenburg steigt stetig. Doch nach Auffassung der KV Brandenburg (KVBB) trägt diese Entwicklung kaum zur Sicherung der Versorgung bei.

Insgesamt 106 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) gab es in Brandenburg zum Jahresende 2018. Davon waren 22 als ehemalige Polikliniken nach den Regelungen des Paragrafen 311 SGB V zugelassen. Das geht aus der Antwort des brandenburgischen Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Britta Müller hervor.

Die meisten MVZ in Brandenburg befinden sich demnach in der Trägerschaft von Krankenhäusern (44), nur zehn werden vertragsärztlich betrieben. 24 MVZ gehören zu sonstigen Trägern, wie etwa Sanitätshäusern oder Apotheken.

Die KV beobachtet eine laufende Zunahme von MVZ. Auch die Zahl der dort arbeitenden Ärzte steige stetig. Ende 2017 waren 705 Ärzte in MVZ in Brandenburg tätig – 18,5 Prozent aller ambulant tätigen Ärzte im Land.

„Gleichzeitig sehen wir auch einen Trend zur Anstellung in Arztpraxen. Demgegenüber ist der Anteil der selbstständigen, niedergelassenen Ärzte leicht rückläufig“, so KV-Chef Dr. Peter Noack. Er betrachtet diese Entwicklung als Ausdruck unserer Zeit: „Die junge Ärzte-Generation legt zum Beispiel einen größeren Wert auf eine ausgewogene Work-Life Balance.“

Den Trend zur Anstellung bewertet die KV nicht grundsätzlich als negativ – „wenn die angestellten Kollegen die ambulante Versorgung genauso sichern wie niedergelassene Ärzte“, so Noack. Das ist aus seiner Sicht jedoch nicht bei allen MVZ gewährleistet.

„MVZ, die die ambulante Versorgung umfänglich sichern, sind uns herzlich willkommen. MVZ, die als Einweisungsportale für Krankenhäuser fungieren, erfüllen diesen Zweck jedoch nicht. Gleiches gilt für privatwirtschaftliche MVZ, die ausschließlich profitgetriggert sind“, so der Brandenburger KV-Chef. Bei der Sicherung der Versorgung auf dem Land helfen MVZ aus Noacks Sicht kaum. „Sie siedeln sich meistens in städtischen Gebieten an.“ (ami)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen