Unterstützung für Laumann

Organspende: Ärztekammer Westfalen-Lippe begrüßt neuen Anlauf zur Widerspruchsregelung

Die Ärztekammer Westfalen-Lippe heißt es gut, dass Nordrhein-Westfalen im Bundesrat für die Widerspruchsregelung bei der Organspende werben will.

Veröffentlicht:

Münster. Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) unterstützt die Initiative der NRW-Landesregierung, einen neuen Anlauf für die Widerspruchsregelung bei der Organspende zu machen. Ende Oktober hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eine solche Initiative im Bundesrat angekündigt.

Zur Begründung hatte Laumann auf die in seinem Bundesland besonders stark zurückgegangene Zahl der Organspenden verwiesen. 2022 habe es im Vergleich zum Vorjahr bundesweit 6,9 Prozent weniger Spenden gegeben. In NRW seien es 18 Prozent weniger gewesen.

„Das bisherige System der ,Entscheidungslösung‘ hat trotz vieler Nachbesserungen bisher nicht zu einer Verbesserung der Situation geführt“, teilten Ärztekammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle und Ehrenpräsident Professor Theodor Windhorst am Montag mit. „Im Interesse von über 8.000 schwerstkranken Menschen, die in Deutschland dringend auf ein Spenderorgan warten, muss die Zahl der Organspender steigen.“

Bislang könnten Organspenden oft nicht realisiert werden, weil keine Willensäußerung des möglichen Spenders vorliegt oder Angehörige eine Spende ablehnten. „Es ist nicht zu kritisieren, wenn sich jemand entscheidet, dass er seine Organe nicht spenden möchte“, sagt Gehle. „Aber es ist nötig und auch zumutbar, dass sich jeder Mensch zumindest einmal im Leben mit dieser wichtigen Frage auseinandersetzt und seinen Willen auch dokumentiert.“

Nach Ansicht der Kammer könnten von der Widerspruchsregelung auch die Angehörigen des möglichen Spenders profitieren: Ihnen werde in ohnehin hoch belastender Situation nicht auch noch eine Entscheidung über eine Organspende abverlangt. (eb)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Modernisierung angemahnt

KV Westfalen-Lippe will Reform der Zulassungsverordnung

Abrechnungsanwendung „Adel“

Abrechnung: KVWL setzt bei Hybrid-DRG auf eigene Anwendung

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Andreas Hoffmann 06.11.202322:11 Uhr

Die Widerspruchslösung war, ist und bleibt menschenverachtend. Das Individuum wird zur Verfügungsmasse des Staates, mit dem gnädigerweise zugebilligten Recht, widersprechen zu dürfen. Zumindest solange, bis man die Herde daran gewöhnt hat, dann wird man Wege finden, dieses Recht weiter einzuschränken. Nein, das ist kollektivistischer Extremismus und kein ethisches Handeln. Eine Spende ist nur solange eine Spende, solange sie freiwillig erfolgt, mit einer Widerspruchslösung kann man dann nicht mehr von einer Organspende reden. Besonders erschreckend ist, dass die offenbar ideologisch verblendeten Funktionäre nicht einmal die Auswirkungen der vor nicht allzu langer Zeit eingeführten Beratung zur Organspende im EBM abwarten wollen. Ich beobachte schon eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema, das wiederholte Ansprechen über die Jahre wird sicher einen Effekt haben - Überzeugen statt Bevormunden sollte die Forderung aus der Ärzteschaft sein! Aber das hat die Generation der Funktionäre wohl nie gelernt…

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Transplantation von Beta-Zellen

Neue Zelltherapie-Optionen bei Diabetes

Initiative Vision Zero Oncology

Impfen in der Schule? Das klappt auch in Deutschland!

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag