Hamburg

Landeskonferenz Versorgung beschließt Maßnahmen zum Kinderschutz

Kinder in schwieriger sozialer Lage finden schwer in Beratungs- und Versorgungsangebote - auch wenn diese so gut ausgebaut sind wie in Hamburg. Damit der Zugang erleichtert wird, hat die Landeskonferenz Versorgung heute Empfehlungen veröffentlicht.

Veröffentlicht:
Kinder mit psychischen Problemen sollen in Hamburg leichter Zugang zu Hilfs- und Versorgungsangeboten erhalten.

Kinder mit psychischen Problemen sollen in Hamburg leichter Zugang zu Hilfs- und Versorgungsangeboten erhalten.

© YURII MASLAK / stock.adobe.com

Hamburg. Die Landeskonferenz Versorgung in Hamburg hat ein Maßnahmenpapier verabschiedet, das auf eine bessere psychische Gesundheit und eine bessere psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen abzielt. Erreichen will die Konferenz unter anderem eine Sensibilisierung und Entstigmatisierung und einen leichteren Zugang zu Versorgungsangeboten.

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) hält das Netz an Hilfs-, Beratungs- und Versorgungsangeboten in der Hansestadt zwar für gut ausgebaut, räumte aber ein: „Nicht allen Hilfesuchenden gelingt der Zugang gleich gut." Aufgabe der Versorgungskonferenz sei es, für gute Rahmenbedingungen zu sorgen und bewährte Strukturen und Abläufe zu hinterfragen.

Ziel: Konzepte für eine sichere Umgebung

Deshalb will die Konferenz unter anderem Gesundheitseinrichtungen dazu ermutigen, sich verstärkt mit Fragen des Kinderschutzes auseinanderzusetzen und Konzepte für eine sichere Umgebung zu entwickeln.

Bei ihren Bemühungen stoßen oft auch Ärztinnen und Ärzte an ihre Grenzen, wie Dr. Birgit Wulff, Vizepräsidentin der Hamburger Ärztekammer, betonte. Sie erwartet, dass der Beschluss der Landeskonferenz dem Thema Kinderschutz in allen Gesundheitseinrichtungen mehr Gewicht verleihen wird.

Zu den Empfehlungen der Landeskonferenz zählen:

  • Kinder und Jugendlichen in schwieriger sozialer Lage soll der Zugang zu gesundheitlichen Angeboten erleichtert werden, indem dies schon bei der Konzeption von Versorgung und Beratung berücksichtigt wird.
  • Der Austausch zwischen verschiedenen Berufsgruppen wird gefördert. So wird etwa überlegt, wie der ambulante Sektor mit den ambulanten psychotherapeutischen Versorgungsangeboten in bestehenden Strukturen einbezogen werden kann.
  • Digitale Informations- und Versorgungsangebote sollen für die jeweiligen Zielgruppen niedrigschwellig, kultursensibel, mehrsprachig und barrierefrei gestaltet und weiterentwickelt werden.
  • Die ambulante Bedarfsplanung soll weiterentwickelt werden, unter anderem durch eine gesonderte Planung von Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten der Bedarfsplanungs-Richtlinie gemäß den G-BA-Vorschlägen. Diese müssen bislang gemeinsam mit den Psychotherapeuten für Erwachsene geplant werden.

Außerdem müssen sich alle Gesundheitsorganisationen in Hamburg, die Kinder und Jugendliche versorgen, mit der Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten befassen. Dazu wurde eine Handreichung erarbeitet. In der 2013 gegründeten Landeskonferenz Versorgung beraten 26 Vertreter unterschiedlicher Bereiche der Gesundheitsversorgung über Hamburger Themen, um sektorenübergreifende Probleme zu definieren und gemeinsame Empfehlungen auszusprechen. (di)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Vernetzte Versorgung

Ambulant-stationäres Projekt veröffentlicht Halbzeitbilanz

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Stiftung Gesundheit

Stimmung in der Ärzteschaft wird langsam besser

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus