Sexualisierte Gewalt

Modellprojekt zur vertraulichen Spurensicherung in Brandenburg wird ausgeweitet

Auch im Norden Brandenburgs können sich Frauen nach einer Vergewaltigung nun zur vertraulichen Spurensicherung an ein Krankenhaus wenden. Drei Kliniken der Region beteiligen sich an einem Modellprojekt.

Veröffentlicht:

Potsdam. Auch im Norden Brandenburgs können sich Frauen nach einer Vergewaltigung nun zur vertraulichen Spurensicherung an ein Krankenhaus wenden.

Das Kreiskrankenhaus Prignitz (Standort Perleberg), das Asklepios Klinikum Uckermark (Standort Schwedt/Oder) und das GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde beteiligen sich künftig am Modellprojekt „Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung“. Das teilte das Potsdamer Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

Betroffene von sexualisierter Gewalt können sich damit nun an insgesamt 10 Anlaufstellen im Land Brandenburg wenden, um nach Sexualdelikten eine medizinische Untersuchung und Spurensicherung in Anspruch zu nehmen.

Spuren werden dabei von rechtsmedizinisch geschulten Ärztinnen und Ärzten bis zu drei Tage nach der Tat gesichert und für ein eventuell folgendes Verfahren anonymisiert aufbewahrt.

Hohe Dunkelziffer

„270 Vergewaltigungen gab es 2022 in Brandenburg laut Kriminalstatistik, die Dunkelziffer ist hoch“, sagte Staatssekretärin Antje Töpfer (Grüne). „Dabei ist es zentral, jedes Opfer, so gut es geht, zu unterstützen.“

Es sei wichtig, dass die Betroffenen zuerst emotionale und medizinische Hilfe erhielten und Ruhe über das weitere Vorgehen, wie eine Anzeige, nachdenken können.

„Schnelle, unkomplizierte Hilfe ist in Fällen von sexualisierter Gewalt für Betroffene entscheidend“, sagt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Prignitz, Karsten Krüger. „Das Angebot der vertraulichen Spurensicherung gibt Sicherheit, aber auch Mut, diese Taten selbst besser zu verarbeiten und eventuell später strafrechtlich verfolgen zu lassen.“

Es sei für die Klinik „selbstverständlich, dass wir diesem Netzwerk beitreten, um eine wohnortnahe Unterstützung im Nordwesten Brandenburgs und darüber hinaus zu gewährleisten.“ (lass)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Missbrauch von Kooperationsform

LSG Potsdam: Praxisgemeinschaft darf nicht wie BAG geführt werden

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Abb. 1: Wichtige Signalwege und Angriffspunkte für eine zielgerichtete Therapie beim Mammakarzinom

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Molekularpathologische Diagnostik

Welche Tests sind wichtig beim Mammakarzinom?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus