Psychotherapeutische Versorgung

Neues Angebot für Kinder mit Entwicklungsstörungen in Sachsen

Die Tagesklinik am Uniklinikum Dresden will Kindern mit Entwicklungsstörungen helfen, wieder in Schule und Alltag zurechtzukommen. Dafür arbeiten Therapeuten und Pädagogen Hand in Hand.

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Das neue Zentrum für Entwicklungsstörungen am Universitätsklinikum Dresden richtet sich an Kinder und Jugendliche mit einer tiefgreifenden Störung.

Das neue Zentrum für Entwicklungsstörungen am Universitätsklinikum Dresden richtet sich an Kinder und Jugendliche mit einer tiefgreifenden Störung.

© Petair / stock.adobe.com

Dresden. Am Universitätsklinikum Dresden ist ein neues Zentrum für Entwicklungsstörungen eröffnet worden. Die Tagesklinik richte sich an Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer geistigen oder tiefgreifenden Entwicklungsstörung verschiedenste Probleme hätten, teilte das Krankenhaus mit.

Den Mädchen und Jungen falle es sehr schwer, den Alltag altersentsprechend zu bewältigen. Dabei stehe der Schulbesuch aufgrund von Verhaltensproblemen häufig zur Disposition. Für die Tagesklinik stünden acht Plätze zur Verfügung, die Behandlung sei auf zwölf Wochen angelegt.

Dabei würden die Schwierigkeiten der Kinder und Jugendlichen umfassend diagnostiziert. Ziel der Behandlung sei es, in der Schule eine bessere Alltagsbewältigung zu erreichen.

Pädagogen und Therapeuten agieren gemeinsam

Pädagogen des Christlichen Sozialwerks und Mitarbeiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Uniklinikums arbeiten zusammen. „Um nachhaltige Lösungen zu finden, reicht es in diesen oft sehr komplexen Fällen nicht aus, ‚nur‘ therapeutisch oder ‚nur‘ pädagogisch zu agieren“, sagt Professor Veit Rößner, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

„Erst in dem jetzt etablierten Setting, in dem Pädagogen und Therapeuten gemeinsam mit den Betroffenen in alltäglichen Situationen agieren, lässt sich die Basis für nachhaltige Erfolge schaffen.“

„Die Pädagogen unserer St. Franziskusschule kennen die Problematik aus erster Hand und können so ihre Expertise in die neue nahe gelegene Tagesklinik einbringen.“ Peter Leuwer, Geschäftsführer des Christlichen Sozialwerks

Bei der Therapie wird das Ziel verfolgt, die Mädchen und Jungen wieder in ihr gewohntes schulisches Umfeld zu integrieren. Deshalb würden die während des Aufenthalts entwickelten Maßnahmen in der Stammschule selbst erprobt. Parallel erfolge eine individuelle schulisch-therapeutische Beratung. Dabei werde geschaut, ob die aktuelle Schulform geeignet sei und wenn nötig bei der Suche nach Alternativen unterstützt.

Der Bedarf ist hoch

Die Tagesklinik sei für Kinder und Jugendliche ab etwa dem 6. bis zum 17. Lebensjahr vorgesehen. Aufnahmekriterium sei eine geistige und tiefgreifende Entwicklungsstörung oder eine vergleichbare schwere Beeinträchtigung.

Zur Therapie vorgeschlagen würden die Mädchen und Jungen in der Regel durch Ärzte oder Psychotherapeuten, wobei der tagesklinische Aufenthalt in dem neuen Zentrum durch die Krankenkassen finanziert wird. Derzeit sei der Bedarf so hoch, dass das Zentrum voll ausgelastet sei. Es ist nach eigenen Angaben das einzige Zentrum seiner Art in Sachsen. (sve)

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