COVID-19

RKI: Corona-Impfstoff bis Anfang 2021

Das Robert Koch-Institut rechnet damit, dass es bis Anfang 2021 einen oder mehrere COVID-19-Impfstoffe geben könnte. Allerdings dürften diese zunächst nicht für die gesamte Bevölkerung reichen.

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Derzeit befinden sich weltweit mehr als 170 COVID-19-Impfstoffkandidaten in der Entwicklung.

Derzeit befinden sich weltweit mehr als 170 COVID-19-Impfstoffkandidaten in der Entwicklung.

© Dmytro S / stock.adobe.com

Berlin. Schon zu Beginn des kommenden Jahres könnten ein oder mehrere Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 in der Europäischen Union zugelassen sein, erste Produktionschargen dann bereits verteilt und vertrieben werden. Damit rechnet das Robert Koch-Institut (RKI) (Epid Bull 35/2020). Dabei sei es möglich, dass einzelne Impfstoffe aufgrund ihres Wirksamkeitsprofils nur für bestimmte Personen beziehungsweise Altersgruppen zugelassen werden.

Gleichzeitig betont das RKI allerdings: „Es ist damit zu rechnen, dass nicht von Anfang an genügend Impfstoff zur Verfügung stehen wird, um der gesamten Bevölkerung eine Impfung anbieten zu können, sodass eine Priorisierung notwendig wird.“ Die Ständige Impfkommission (STIKO) werde daher Empfehlungen zur Priorisierung erarbeiten, um verfügbare Bestände mit dem bestmöglichen Nutzen für die Bevölkerung einzusetzen. Dabei seien ethische Aspekte für eine gerechte Verteilung von besonderer Bedeutung.

Impfempfehlungen werden fortlaufend angepasst

Ziel einer Priorisierung ist es ja vor allem, schwere Erkrankungen und Todesfälle zu verhindern. Zur Bewertung, wie ein maximaler Nutzen mit der Impfung erreicht werden kann, müssen Erkenntnisse zu verschiedenen Aspekten vorliegen: Das alters- und berufsspezifische Infektionsrisiko, das Risiko für schwere Erkrankungen, der alters- und risikogruppenspezifisch erreichbare Impfschutz und die Qualität des Impfschutzes. Bei letztgenanntem Aspekt ist gerade bei einem limitierten Impfstoff wichtig zu wissen, wie viele Impfdosen für einen ausreichenden Impfschutz benötigt werden.

In einem mathematischen Modell wird das Zusammenspiel dieser Faktoren berücksichtigt und daraus Impfempfehlungen abgeleitet. Am RKI wird ein solches Modell derzeit in enger Abstimmung mit der STIKO erarbeitet. Das RKI betont allerdings, dass diese Impfempfehlungen ständig angepasst werden: „Eine erste Empfehlung zur Priorisierung wird angesichts limitierter Daten zu den Impfstoffen auch auf der Grundlage von Annahmen erfolgen müssen. Auch das mathematische Modell wird unter Berücksichtigung neuer Daten fortlaufend aktualisiert.“ Eine weitere Anpassung der Empfehlung werde erfolgen, falls nach Nutzen-Risiko-Abwägung Evidenz dafür vorliegt, dass durch eine veränderte Empfehlung ein besserer Impfschutz für die Bevölkerung erreicht werden kann.

Impfstoffsicherheit im Fokus

Ein besonderes Augenmerk wird laut RKI auf der Impfstoffsicherheit liegen. Es sei davon auszugehen, dass die COVID-19-Impfstoffe bei einem Teil der geimpften Personen Impfreaktionen an der Einstichstelle und passagere Beeinträchtigungen des Allgemeinbefindens auslösen werden.

Darüber hinaus könnten möglicherweise völlig neuartige Impfstoffarten zur Anwendung kommen. So befinden sich unter den Impfstoffkandidaten auch mRNA-Vakzine; bisher gebe es keinen einzigen zugelassenen Impfstoff, der auf dieser Methode basiert. Die STIKO werde daher mit der Impfempfehlung auf die notwendige intensivierte und zeitnahe Erfassung möglicher Impfkomplikationen eindringlich hinweisen. (eb/bae)

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