Auch Arbeitgeber in der Pflicht

Rheinland-Pfalz schaltet Internetseite zum Umgang mit Hitze frei

Gesundheits- und Sozialminister erarbeiten federführend für die gesamte Landesregierung einen Hitzekaktionsplan.

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Die Hitzesommer werden häufiger. In Rheinland-Pfalz wurden deshalb heute Pläne der Landesregierung für einen Hitzeaktionsplan vorgestellt.

Die Hitzesommer werden häufiger. In Rheinland-Pfalz wurden deshalb heute Pläne der Landesregierung für einen Hitzeaktionsplan vorgestellt.

© mbruxelle / stock.adobe.com

Mainz. Im Kampf gegen die Gesundheitsgefahren von Hitze hat die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Internetseite mit Verhaltenstipps und Informationen freigeschaltet. Dort werden auch Eckpunkte des Hitzeaktionsplans vorgestellt, den Gesundheitsminister Clemens Hoch und Sozialminister Alexander Schweitzer (beide SPD) bis 2025 federführend für die Landesregierung erarbeiten. Dieser Plan werde immer weiter fortgeschrieben, sagte Hoch am Donnerstag in Mainz.

Viel trinken, Sonne meiden und aus Räumen aussperren, helle Kleidung tragen, den Kopf schützen: Damit solche Tipps im Umgang mit Hitze auch bei pflegebedürftigen, dementen und einsamen Menschen sowie bei Wohnungslosen ankommen, sei die gesamte Gesellschaft gefragt, betonten die Minister.

Landespflegekammer schlägt Alarm

Innerhalb der Landesregierung würden die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Kompetenzzentrum Klimawandelfolgen an alle Ressorts weitergegeben, damit diese in ihrem Verantwortungsbereich warnen und etwa Pflegeheime auf besondere Lagen hinweisen könnten.

Die Landespflegekammer schlägt unterdessen Alarm und fordert sofort besseren Schutz für Bewohner, Patienten und Fachkräfte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. „Der Hitzeaktionsplan der Landesregierung bleibt bisher ein Impulspapier und ist zu wenig, da der Sommer bereits angebrochen ist“, kritisiert der Präsident der Landespflegekammer, Markus Mai. „Wir benötigen schnelle und effektive Maßnahmen, um die Betroffenen zu schützen.“

Gefahr für Pflegekräfte und Patienten

Viele Pflegekräfte hätten nicht einmal genügend Zeit, bei hohen Temperaturen ausreichend Wasser zu trinken, sagt Mai, auf Basis einer nicht-repräsentativen Umfrage. Keine Klimatisierung, kein Thermometer und keine zusätzlichen Pausen: Viele Pflegekräfte litten unter hitzebedingten Beschwerden und würden von ihren Arbeitgebern davor nicht angemessenen geschützt. In vielen Einrichtungen fehlten auch Hitzemaßnahmenpläne und -beauftragte.

„Die Hitze stellt auch eine ernsthafte Gefahr für die pflegerische Versorgung insgesamt dar“, betonte Mai. „Es ist äußerst besorgniserregend, dass eine deutliche Mehrheit der befragten Pflegefachpersonen angibt, dass keinerlei Maßnahmen ergriffen werden, um pflegebedürftige Menschen mit einem erhöhten Risiko für hitzebedingte Gesundheitsprobleme zu identifizieren.“

Die Landespflegekammer verlangt die Gewährleistung einer angemessenen personellen Besetzung, die gerechte Verteilung der Arbeitsbelastung und flexible Arbeitszeitregelungen. Dringend notwendig seien auch Hitzepräventionsmaßnahmen wie Wasser, klimatisierte Räume, leichtere Schutzkleidung, Pausenräume und Fortbildungen.

Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) appelliert an die Verantwortung der Betreiber von Pflegeeinrichtungen, aber auch an andere Arbeitgeber: Hitzeprävention werde ihnen trotz des Fachkräftemangels bei der Personalsuche letztlich nutzen. (dpa)

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