Mehr Attraktivität

Rheinland-Pfalz treibt Ausbildung von Pflegekräften voran

Land legt bei Ausbildern verstärkt Wert auf Digitalkompetenz. Zudem soll der Pflegeberuf aufgewertet werden.

Veröffentlicht:
Es gilt, mehr junge Leute für den Pflegeberuf zu begeistern: Alexander Schweitzer, Sozialminister in Rheinland-Pfalz.

Es gilt, mehr junge Leute für den Pflegeberuf zu begeistern: Alexander Schweitzer, Sozialminister in Rheinland-Pfalz.

© Andreas Arnold/dpa

Mainz. Rheinland-Pfalz will mit einer Digitalisierung der Ausbildung den Pflegeberuf modernisieren und mehr Fachkräfte für den Dienst an pflegebedürftigen Menschen gewinnen. Wer Pflegerinnen und Pfleger ausbilde, müsse über digitale Kompetenzen verfügen, um diese weitergeben zu können, sagte Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) am Donnerstag in Mainz. Die Digitalisierung ist ein neuer Schwerpunkt in der Fortschreibung der 2012 begonnenen Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative für die Pflege, die das Land unter anderem mit der Pflegegesellschaft, der Pflegekammer, der Unfallkasse und der Gewerkschaft Verdi vereinbart hat.

„In der Pflege arbeiten wir zusammen und ziehen an einem Strang“, sagte Schweitzer. Dies gelte gerade auch für die Umsetzung des bundesweiten Pflegeberufsgesetzes von 2020. Es gelte, „die Pflegeberufe aufzuwerten, um mehr junge Leute zu begeistern, diesen Weg einzuschlagen“. Erste Erfolge seien bereits erkennbar. So sei die Zahl der Pflegeschülerinnen und -schüler im ersten Ausbildungsjahr zuletzt um 5,3 Prozent gestiegen, von 2294 im Schuljahr 2020/21 auf 2416 im Schuljahr 2021/22. Das Land treibe zum Teil mit Bundesförderung zusätzliche Projekte voran, etwa um mit sozialpädagogischer Betreuung einen Abbruch der Ausbildung zu vermeiden.

Weniger Bürokratie

Die weiteren Beteiligten der Vereinbarung wiesen besonders auf die Bedeutung von Wertschätzung und attraktiven Arbeitsbedingungen hin. Pflegekräfte wollten von Dokumentationspflichten und bürokratischen Aufgaben entlastet werden und stattdessen mehr Zeit für den menschlichen Kontakt zu Patienten und Bewohnern von Einrichtungen haben, sagte die Vorsitzende der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz, Regine Schuster. Die Bedeutung einer guten Bezahlung stellte Verdi-Fachbereichsleiter Tobias Zejewski heraus. Dies sei allerdings oft „schwierig, wenn man es mit gewinnorientierten Konzernen zu tun hat“.

Der Präsident der Landespflegekammer, Markus Mai, rief zu langem Atem in der Weiterentwicklung der Pflegeberufe auf: „Es wird Jahre dauern, bis nachhaltige Auswirkungen all der Initiativen zu sehen sind.“ (dpa)

Mehr zum Thema

Vorstand soll Konzept vorlegen

Mainzer Unimedizin soll keine Verluste mehr machen

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter