Immer mehr Corona-Hotspots

Söder fordert bundeseinheitliche Bußgelder bei Verstoß gegen Maskenpflicht

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Macht sich für bundesweit schärfere Strafen bei Verstößen gegen die Maskenpflicht stark: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Macht sich für bundesweit schärfere Strafen bei Verstößen gegen die Maskenpflicht stark: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

© Sven Hoppe/dpa

Berlin. Vor dem Hintergrund steigender Corona-Zahlen macht sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für bundesweit schärfere Strafen bei Verstößen gegen die Maskenpflicht stark. In mehreren Interviews forderte der CSU-Chef am Wochenende für solche Verstöße bundeseinheitliche Bußgelder von 250 Euro. In Bayern gilt dieser Regelsatz bereits. Unterdessen werden immer mehr große Städte in Deutschland zu Corona-Hotspots: Am Samstag meldeten Köln und Stuttgart die Überschreitung der wichtigen Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Auch Berlin, Frankfurt, Bremen und Essen liegen über dieser Schwelle.

Mehrere Ministerpräsidenten riefen die Bürger zu Achtsamkeit auf. „Es wird langsam gefährlich“, sagte Bayerns Regierungschef Söder der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Corona sei genauso gefährlich wie im Frühjahr. „Wir haben fünf vor zwölf. Man darf sich die Lage nicht länger schönreden“, warnte er in der „Bild am Sonntag“. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann mahnte in der „Bild am Sonntag“: „Ich erwarte von den Bürgern, dass sie aus Verantwortungsbewusstsein nicht mehr alles machen, was sie noch dürfen“. Der Grünen-Politiker fügte hinzu: „Man muss gerade keine Party bei sich zu Hause oder in der Gaststätte feiern.“

Appelle an die junge Generation

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer appellierte in der „Welt am Sonntag“ ebenfalls an die junge Generation: „Jetzt sind nicht volle Partys gefragt, sondern Vorsichtsmaßnahmen – und Kontrolle.“ Der CDU-Politiker verteidigte schärfere Regeln. „Wir brauchen jetzt gewisse Instrumente, um der Lage Herr zu werden. Wir wollen unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben weitgehend erhalten.“

Derweil gibt es immer mehr Corona-Hotspots:

  • In Stuttgart meldete das Landesgesundheitsamt am Samstagabend 50,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
  • Für Köln hatte das NRW-Landeszentrum Gesundheit die 7-Tage-Inzidenz am Samstag mit 54,8 angegeben.
  • In Berlin wurden pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen 58,2 Corona-Fälle erfasst, wie am Samstag aus dem Corona-Lagebericht der Gesundheitsverwaltung hervorging.
  • Auch in Hamburg gibt es viele Neuinfektionen, mit 38,8 Ansteckungen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag die Hansestadt am Samstag aber noch unter der 50er-Schwelle.
  • Auch die Stadt Essen überschritt die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit gab den Wert für die knapp 600.000 Einwohner große Ruhrgebietsstadt am Sonntag mit 57,3 an. Allein in Nordrhein-Westfalen lagen am Sonntag insgesamt neun Kreise und kreisfreie Städte über der wichtigen Corona-Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. (dpa)
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