Aus der Hauptstadt

Um die 100 Berliner Apotheken von AVP-Pleite betroffen

Die Insolvenz des Abrechnungsdienstleisters AVP sorgt bei betroffenen Hauptstadt-Apotheken im Schnitt für Zahlungsausfälle von je 200 .000 Euro.

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Berlin. Dem Apothekenverband Berlin (BAV) sind aktuell 71 Apotheken in der Hauptstadt bekannt, die von der AVP-Insolvenz betroffen sind. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass die tatsächliche Anzahl bei ca. 100 bis 120 Apotheken liegt“, schreibt die Gesundheitssenatsverwaltung als Antwort auf die schriftliche Anfrage eines CDU-Abgeordneten.

Von 59 der bekannten 71 Apotheken liegen Angaben zur Höhe des Forderungsausfalls vor. „Dieser beträgt im Mittel rund 200 .000 Euro, variiert jedoch von 3000 bis zu eine Million Euro pro Apothekenbetriebsstätte“, heißt es.

Die ausstehenden Zahlungen machten etwa 80 Prozent des Brutto-Monatsumsatzes der betroffenen Apotheken aus. Bei einem Rohertrag vor Abzug aller Kosten von durchschnittlich zehn Prozent stehen den Forderungen der Berliner Apotheken an AVP offene Forderungen pharmazeutischer Großhandlungen und anderer Lieferanten von durchschnittlich je 180 .000 Euro gegenüber. Viele Apotheker hätten Kredite beantragt, um den Zahlungsausfall zu kompensieren.

Das Problem: Die Apotheker sind den Angaben zufolge verpflichtet, die Umsatzsteuer für die im August etwa zu Lasten der Kassen getätigten Umsätze abzuführen – „obwohl sie aufgrund der AVP-Insolvenz keine Zahlungen von den Krankenkassen erhalten haben“.

Die Finanzverwaltungen zeigten sich aber kulant und hätten bereits Apothekern die Umsatzsteuerzahlung für die ausgebliebenen Zahlungen erlassen. Auch in Berlin geben laut Senatsverwaltung Finanzämter den Anträgen auf abweichende Festsetzung von Steuern aus Billigkeitsgründen statt. (juk)

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