Auswertung der BARMER

Weniger Videosprechstunden in Baden-Württemberg nach der Pandemie

Über Jahre nahm das Interesse an telemedizinischen Angeboten zu. Corona verschaffte der Digitalisierung in der Medizin einen zusätzlichen Schub. Für 2022 meldet die BARMER in Baden-Württemberg rückläufige Zahlen.

Veröffentlicht:

Stuttgart. Nach der Corona-Pandemie ist die Zahl der Videosprechstunden in Arzt- oder Psychotherapiepraxen in Baden-Württemberg deutlich zurückgegangen. Nach Angaben der BARMER nahmen ihre gesetzlich krankenversicherten Patienten im vergangenen Jahr die Online-Beratung noch 211.418-mal in Anspruch, ein Jahr zuvor waren es hingegen 298.518 gewesen, also etwa 29 Prozent mehr.

„Während der Corona-Pandemie hat die Videosprechstunde bei Versicherten und beim medizinischen Personal deutlich an Akzeptanz gewonnen“, sagt Winfried Plötze, der Landesgeschäftsführer der BARMER in Baden-Württemberg.

Es sei wahrscheinlich, dass die Patientinnen und Patienten wieder häufiger in die Praxen gingen, statt auf die Fernberatung zurückzugreifen, vermutete die Kasse. Außerdem seien in der Pandemie Beschränkungen für die Videosprechstunden aufgehoben worden, die nach der Corona-Zeit wieder griffen.

Videosprechstunde hat „Zukunftspotenzial“

Laut BARMER konnten Videosprechstunden während der Pandemie mit einer Sonderregelung bis Ende März 2022 unbegrenzt angeboten werden. „Insbesondere in der Psychotherapie wurde diese Sonderregelung genutzt“, sagte eine Sprecherin der Barmer. Seit April 2022 sind die Videotermine allerdings gesetzlich bei 30 Prozent der Kapazität einer Praxis gedeckelt.

„Die Begrenzung von Videosprechstunden ist ein Schritt in die falsche Richtung und steht der digitalen Gesundheitsversorgung im Weg“, kritisierte Plötze. Die Videosprechstunde habe ihr Zukunftspotenzial und ihre Mehrwerte für die Gesundheitsversorgung längst unter Beweis gestellt. Gerade im ländlichen Raum könne sie eine sinnvolle Ergänzung sein. Im Entwurf zum Digitalgesetz ist vorgesehen, die Mengenbegrenzung zu kippen. (dpa)

Mehr zum Thema

Schwäbischer Wald

Hausarztnot: Was wirklich gegen Unterversorgung hilft

Ungewöhnlicher Schritt geplant

Unruhe im MEDI-Verbund: Vorstand will zwei Hausärzte rauswerfen

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Schwierige Therapiesituation

Kopfschmerzen bei Kindern: Diese Optionen gibt es

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Ein Jugendlicher hält sich den Rücken.

© kittyfly / stock.adobe.com

Steigende Prävalenz

Kindliche Rückenschmerzen: Eine neue Volkskrankheit?