Hilfe im Ukraine-Krieg

220 ukrainische Verletzte und Erkrankte in deutschen Kliniken

Die medizinische Hilfe für Verletzte und Erkrankte aus der Ukraine wird über die EU organisiert. Deutschland nimmt dabei eine führende Rolle ein.

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Berlin. Kliniken in Deutschland haben über das sogenannte Kleeblatt-Konzept bisher mehr als 200 Kranke und Verletzte aus der Ukraine aufgenommen. „Von insgesamt 620 Hilfeleistungsersuchen auf europäischer Ebene hat Deutschland im Rahmen dieses Verfahrens bereits 220 Patientinnen und Patienten zur Behandlung übernommen“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag): „Mehr als 50 weitere Patientenübernahmen werden bald – kriegsbedingt teilweise verzögert – abgeschlossen sein.“

Weiter hieß es: „Von den 220 übernommen Patientinnen und Patienten sind 52 ins Kleeblatt Süd gebracht worden, 50 ins Kleeblatt Nord, 44 ins Kleeblatt Ost, 39 ins Kleeblatt West und 35 ins Kleeblatt Südwest.“

Konzept aus der ersten Corona-Welle

Das sogenannte Kleeblatt-Konzept ist von Experten in der ersten Corona-Welle entwickelt worden, um bei einer hohen regionalen Auslastung der Intensivstationen die Verteilung von Patienten auf andere Regionen zu erleichtern. Die 16 Bundesländer sind dabei in fünf Gruppen aufgeteilt, die jeweils an einer zentralen Kontaktstelle koordiniert werden – die Kleeblätter Nord, Ost, Süd, Südwest und West.

Im Bedarfsfall schließt sich der Kontaktpunkt der betroffenen Region mit denen der anderen Kleeblätter kurz. Hat ein anderes Kleeblatt noch Kapazitäten, erfolgt die Verlegung der Patienten. Seit März 2022 nutzen Bund und Länder das System auch zur Verteilung von Menschen, die wegen des Krieges in der Ukraine medizinisch behandelt werden müssen.

EU-Katastrophenschutz organisiert Patientenverlegungen

Die Patientenverlegungen auf EU-Ebene werden über das EU-Katastrophenschutzverfahren organisiert. Die Übernahme von stationär behandlungsbedürftigen ukrainischen Patienten aus den Nachbarstaaten der Ukraine nach Deutschland koordiniert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe im Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium, dem Robert Koch-Institut und mit Unterstützung der Bundeswehr. (KNA)

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