Sachsen

Ambulanz für Flüchtlinge macht dicht

Leipzig hat den Vertrag mit der KV nicht verlängert. KV-Chef Heckemann zeigt kein Verständnis.

Veröffentlicht:

LEIPZIG/DRESDEN. Die Flüchtlingsambulanz in Leipzig wird zum Jahresende geschlossen. Die Stadt Leipzig will künftig auf das zusätzliche Angebot zur ambulanten Versorgung von Asylbewerbern verzichten und hat den entsprechenden Vertrag mit der KV und dem Freistaat Sachsen nicht verlängert, wie die Beteiligten mitteilten.

Leipzigs Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD) begründete die Entscheidung mit rückläufigen Asylbewerberzahlen und bedankte sich für das Engagement der KV Sachsen. Nun gehe es darum, "eine gelingende Integration in unsere Gesellschaft und damit auch in das reguläre Gesundheitssystem zu befördern", sagte der Sozialbürgermeister.

Die KV Sachsen und das Sozialministerium zeigten kein Verständnis für die Entscheidung der Stadt. Die Einrichtung entlaste die Praxen in der Umgebung und helfe, den Verwaltungsaufwand zu senken, sagte KV-Chef Dr. Klaus Heckemann. Auch Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) erklärte, sie bedauere den Wegfall der Einrichtung.

Die Flüchtlingspraxis der KV Sachsen war im Oktober 2015 auf dem Gelände des Leipziger St. Georg-Krankenhauses eingerichtet worden. Sie sollte in erster Linie die medizinische Versorgung von Asylbewerbern aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates sicherstellen. Später nutzten auch viele schon länger dort lebende Flüchtlinge das Angebot. In diesem Jahr waren es nach Angaben des Sozialministeriums rund ein Drittel der 4200 Patienten.

Die Zukunft der beiden anderen Flüchtlingsambulanzen in Sachsen ist dem Ministerium zufolge für das kommende Jahr gesichert. Die Verträge für die Praxen in Dresden und in Chemnitz wurden demnach bis zum 31. Dezember 2017 verlängert. (lup)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Jahresbericht des RKI

HIV-Neuinfektionen: Das sind die Zahlen aus 2024

Schutzräume

Ärztetag will Abschiebungsstopp aus Kliniken und Praxen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!