DAK-Studie

Corona treibt Kinder vor den Computer

In Corona-Zeiten mangelt es Kindern und Jugendlichen an Freizeitaktivitäten. Eine Folge: Sie verbringen immer mehr Zeit vor dem Bildschirm.

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Zuviel Zeit am Handy macht offensichtlich nicht glücklich.

Zuviel Zeit am Handy macht offensichtlich nicht glücklich – auch wenn es viele Kinder und Jugendliche nicht wahr haben wollen.

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BERLIN. Kinder und Jugendliche verbringen in Corona-Zeiten im Schnitt deutlich mehr Zeit am Handy, am Computer oder an der Spielkonsole. Das zeigen Ergebnisse einer Forsa-Befragung im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE).

Für die Studie, wurden 1200 Elternteile und jeweils ein zugehöriges Kind im Alter von 10 bis 18 Jahren zur Mediennutzung befragt – jeweils im September 2019, im April 2020 und im November 2020. Eine abschließende Befragungswelle ist in diesem Frühjahr geplant. Die Ergebnisse werden im Sommer erwartet.

Die Kinder und Jugendlichen verbrachten demnach vor Corona an Wochentagen knapp zwei Stunden auf Instagram, Snapchat, TikTok oder anderen Plattformen. Das erhöhte sich während des ersten Lockdowns mit geschlossenen Schulen im April 2020 auf mehr als drei Stunden täglich.

Im Herbst, als Schulen dann zwar größtenteils offen, aber das Freizeitangebot weiterhin stark eingeschränkt war, sank die Nutzung wieder auf knapp zweieinhalb Stunden täglich, lag aber immer noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.

Gibt es Alternativen, sinken die Nutzungszeiten

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei Spielen: Vor Corona waren die befragten Kinder und Jugendlichen an Wochentagen durchschnittlich eine Stunde und 23 Minuten lang mit Computer- oder Online-Spielen beschäftigt, im April 2020 während des ersten Lockdowns erhöhte sich die Nutzung stark auf zwei Stunden und zwölf Minuten am Tag. Im November 2020 waren es immer noch fast zwei Stunden täglich.

Im Verlauf der Pandemie habe sich eine gewisse Entspannung eingestellt, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Die Kinder und Jugendlichen hatten wieder Alternativen zur Online-Welt, die sie auch nutzten. Das ist eine positive Entwicklung“. Die Nutzungszeiten müssten weiter im Blick behalten werden, um das Risiko einer steigenden Mediensucht zu verringern.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), sagte, es sei wichtig, „genau hinzuschauen, was die Kids mit digitalen Medien machen, wie sie die Zeit mit und ohne Handy oder Spielkonsole sinnvoll nutzen können. Das heißt: auch mal gezielt ‚offline‘ sein“. (dpa)

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