Kriminalistik
DNA-Analyse-Datei hilft seit zwei Dekaden
Vor genau 20 Jahren startete das Bundeskriminalamt damit, DNA-Muster in einer Datei zu speichern. Seither führten in mehr als 210.000 Fällen Treffer zu konkreten Täterhinweisen - etwa im Fall des ermordeten Modedesigners Rudolph Moshammer.
Veröffentlicht:WIESBADEN. Ob organisierte Kriminalität, Kapitalverbrechen oder Sexualdelikte – die DNA-Analyse-Datei des Bundeskriminalamtes (BKA) ist nach Angaben der Kriminalisten zu einem unverzichtbaren Mittel zur Kriminalitätsbekämpfung geworden und sei aus dem Alltag der Polizei nicht mehr wegzudenken.
Vor genau 20 Jahren – am 17. April 1998 – ist im Bundeskriminalamt der Startschuss für die Speicherung von DNA-Mustern in der Datei gefallen.
Aktuell sind in der DNA-Analyse-Datei laut BKA knapp 1,2 Millionen DNA-Muster gespeichert. Darunter fielen rund 868.000 DNA-Muster bekannter Straftäter und etwa 327.000 Spurenmuster aus noch ungeklärten Straftaten.
Die zentrale Speicherung und der dadurch mögliche Abgleich von Daten aus ganz Deutschland tragen maßgeblich zur Aufklärung von Straftaten bei, so das BKA.
Nicht nur treffsicher, sondern auch schnell
Das zeige auch ein Blick in die Geschichte: So seien in den vergangenen 20 Jahren insgesamt mehr als 260.000 bestätigte Treffer in der DNA-Analyse-Datei erzielt worden.
Davon konnten laut BKA in mehr als 210.000 Fällen konkrete Täterhinweise zu offenen Tatortspuren an die Ermittlungsdienststellen weitergegeben werden.
Insbesondere bei Tötungsdelikten leiste die DNA-Analyse gute Dienste. Denn sie sei nicht nur treffsicher, sondern auch schnell. Wenige Tage reichten aus, um das Spurenmaterial zu untersuchen und mit den im BKA zentral gespeicherten Daten abzugleichen.
Ein bekanntes Beispiel hierfür sei der Mord an dem Münchner Modedesigner Rudolph Moshammer aus dem Jahr 2005: Dank der DNA-Analyse und dem darauffolgenden Abgleich gelang es den Ermittlern demnach, den Täter in einem Zeitraum von nur zwei Tagen zu identifizieren und festzunehmen.
Die Analysestandards – national wie auch international – werden für Deutschland über das Bundeskriminalamt gesetzt. Denn das BKA hostet nicht nur zentral die Datenbank, sondern verfügt auch über ein eigenes DNA-Labor. (maw)