Absturz in den Alpen

Gesellschaften mahnen zur Zurückhaltung

Die öffentliche Debatte nach dem dem Flugzeugabsturz stigmatisiere psychisch Kranke.

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KÖLN. Nervenärzte und Psychiater kritisieren die aktuellen Spekulationen über die Ursache des Absturzes von Germanwings-Flug 4U9525. Sie warnen vor der Gefahr einer verstärkten Diskriminierung und Stigmatisierung psychisch Kranker.

Es sei unangemessen, auf Basis unvollständiger Informationen über die mögliche Rolle einer psychischen Erkrankung zu spekulieren, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde sowie der Berufsverbände der Deutschen Nervenärzte und der Deutschen Psychiater.

"In der öffentlichen Diskussion wird fälschlicherweise vermittelt, dass von psychischen Erkrankungen, insbesondere einer der häufigsten, der Depression, Gefahren für die Allgemeinheit ausgehen, gegen die Schutzmaßnahmen erforderlich sind."

Professor Rainer Riedel, Leiter des Instituts für Medizinökonomie & Medizinische Versorgungsforschung an der Rheinischen Fachhochschule Köln, hat angesichts der Debatte über die ärztliche Schweigepflicht eine neue gesetzliche Regelung vorgeschlagen.

Die behandelnden Ärzte sollen berechtigt werden, eine krankheitsbedingte Verkehrsuntauglichkeit ihrer Patienten dem zuständigen Betriebsarzt mitzuteilen, empfiehlt Riedel, der Arzt für Nervenheilkunde und Psychotherapie ist. (iss)

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