Sieg im Finale

Gießener Dermatologin wird Miss Germany 2025

Valentina Busik ist die neue Miss Germany. Die Assistenzärztin am Gießener Universitätsklinikum setzte sich im Finale gegen acht Konkurrentinnen durch. Die 27-Jährige war mit einem KI-Projekt zur Aufklärung bei schwarzem Hautkrebs ins Rennen gegangen.

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Valentina Busik zeigte sich nach ihrem Finalsieg im Europa-Park Rust außer sich vor Freude.

Valentina Busik zeigte sich nach ihrem Finalsieg im Europa-Park Rust außer sich vor Freude.

© Philipp von Ditfurth / dpa/ picture alliance

Rust. Die Gießener Dermatologin Valentina Busik ist die neue Miss Germany. Die 27-Jährige setzte sich am Samstagabend im Finale im Europa-Park Rust gegen acht Konkurrentinnen durch. Angetreten war die Assistenzärztin am Uniklinikum Gießen und Marburg mit einem Pilotprojekt zur Patientenaufklärung bei Schwarzem Hautkrebs mittels Künstlicher Intelligenz: Spezielle Videos in 40 verschiendenen Sprachen sollen die Aufklärung durch die Mediziner ergänzen und den Betroffenen die Angst vor der Therapie nehmen. Zum Einsatz kommen dabei Avatare, die in Aussehen, Stimme, Mimik und Gestik dem jeweiligen Arzt ähneln.

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„Der Sieg ist ‚ne riesige Möglichkeit nicht nur mich, sondern deutschlandweit für Pflegekräfte, für Ärzte und vor allem für Patienten“, sagte die 27-jährige Ärztin der Deutschen Presse-Agentur nach der Kür. Erstmals konnte das Publikum bereits Tage vor dem Finale und am Abend selber für seine Kandidatin mitvoten.

Kommunikation muss verbessert werden

Auf der Bühne im Europa-Park hatte Busik betont: „Ich bin Ärztin in einem der reichsten Länder der Welt, mit Technik wie in einem Raumschiff.“ Die Kommunikation könne aber oft verbessert werden. Jeden Tag verließen Hunderttausende Patientinnen und Patienten Arztpraxen mit mehr Fragen als vorher. Änderungen müssten auf höchster Ebene geregelt werden, sagte Busik. Das Gesundheitsweisen brauche die Politik im Rücken.

Als Kind benötigte die neue Miss Germany nach einer Nierenerkrankung medizinische Hilfe. Doch zunächst sei das Problem von Kinderärzten verkannt worden und ihre Eltern - Spätaussiedler aus Kasachstan - hätten sich auch wegen mangelnder medizinischer Kenntnisse alleingelassen gefühlt. Nur dank eines befreundeten Arztes sei es schließlich gelungen, die dringend erforderliche Operation auf den Weg zubringen. Als ihre Eltern ihr die Geschichte erzählt hätten, habe sie entschieden: „Das mache ich besser.“

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Avatar gibt die Zeit, die Patienten benötigen

Ihr KI-Projket richtet sich an Patienten, die mit einer Krebsdiagnose konfrontiert werden. Diese bräuchten nicht nur Expertise, sondern auch verständliche Erklärungen, die ihnen ihre Angst nehmen. Denn niemand sollte jemals hilflos ein Arztzimmer verlassen. „Mein KI-Avatar auf einem Tablet gibt Patienten die Zeit, die sie benötigen. Er erklärt zusätzlich zum Arztgespräch ausführlich die Diagnose, Behandlung und Operationen, wenn nötig mehrfach, in halber Geschwindigkeit und in allen Sprachen“, sagt die 27-Jährige.

Was früher als reiner Schönheitswettbewerb gestartet war, präsentiert sich mittlerweile in einem neuen Konzept: Es geht bei der Wahl zur Miss Germany nicht mehr darum, gut auszusehen und im Bikini über den Laufsteg zu stolzieren, sondern sein besonderes Engagement als Gründerin oder Führungspersönlichkeit unter Beweis zu stellen. (kaha/dpa)

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Kommentare
Claus F. Dieterle 24.02.202521:55 Uhr

KI nutze ich auch, aber vorrangig HI Himmlische Intelligenz:

"5 Wenn es aber einem von euch an Weisheit fehlt, bitte er Gott darum, und sie wird ihm gegeben werden; denn Gott gibt allen gern und macht dem, der ihn bittet, keine Vorhaltungen. 6 Doch soll der Betreffende seine Bitte in einer Haltung des Vertrauens vorbringen und nicht in der Haltung des Zweiflers; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die – vom Wind aufgepeitscht – einmal hierhin und dann wieder dorthin getrieben wird. 7 Ein solcher Mensch soll nicht meinen, er werde vom Herrn etwas bekommen, 8 denn er ist in seinem Innersten gespalten, und seine Unbeständigkeit kommt bei allem, was er unternimmt, zum Vorschein."
Jakobus 1, 5-8
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