Japans Regierung bestätigt Kernschmelze in Fukushima

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Nun ist es amtlich: In den Reaktoren 1 bis 3 des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima ist es zu Kernschmelzen gekommen. Ein Ende der Krise ist indes nicht in Sicht.

TOKIO (dpa). Die Regierung bestätigte am Montag, dass es bereits kurz nach Beginn der Katastrophe in den Reaktoren 1 bis 3 des AKW zu Kernschmelzen gekommen war. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press.

Der Kraftwerksbetreiber Tepco hatte bereits im Mai bekanntgegeben, dass die Kernbrennstäbe in Reaktor 1 zum größten Teil geschmolzen sind. Zu dem Zeitpunkt hatte Tepco zudem erklärt, dass dies möglicherweise auch in den beiden anderen Reaktoren passiert sei. Das wurde von der Behörde jetzt bestätigt.

Die in den ersten fünf Tagen seit dem Megabeben und dem Tsunami in Fukushima am 11. März freigesetzte Radioaktivität sei mit 770 000 Terabecquerel doppelt so hoch gewesen wie zunächst geschätzt, gab die Atomaufsichtsbehörde bekannt.

Unterdessen erwägt die Regierung, wegen der langfristigen Strahlenbelastung noch mehr Menschen außerhalb der 20-Kilometer-Sperrzone zum Verlassen ihrer Häuser aufzufordern.

Care leistet nach wie vor Hilfe

Auch drei Monate nach der Katastrophe in Japan leistet die Hilfsorganisation Care tatkräftige Hilfe. Gezielt würden soziale Einrichtungen in der besonders betroffenen Iwate-Präfektur im Norden Japans unterstützt, sagte Care-Mitarbeiter Axel Rottländer nach einem dreiwöchigen Japanaufenthalt am Montag in Bonn.

In Kürze sollen 18 000 Decken an ein Evakuierungszentrum geliefert werden. In den kommenden Wochen wird sich Care darauf konzentrieren, Nahrungsmittel und Haushaltsgüter vor allem an ältere Menschen zu verteilen. Schulen, Seniorenheime und weitere soziale Einrichtungen erhalten Unterstützung durch Transportdienste und Rollstühle.

Mehr um die Gesundheit der Arbeiter kümmern

Unterdessen arbeiten die Reparaturtrupps in der Atomruine weiter bis zur Erschöpfung. Berichte, wonach zwei Vertragsarbeiter wegen Dehydration in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, zwangen den Betreiberkonzern Tepco zu der Zusage, sich mehr um die Gesundheit der Arbeiter zu kümmern.

Neun der Arbeiter mussten wegen Hitzebelastung behandelt werden. Da es mit dem nahenden Sommer allmählich immer wärmer und schwüler wird, wird es für die Arbeiter in Fukushima in ihren Schutzanzügen immer anstrengender.

Zum Special "Katastrophe in Japan"

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