Flüchtlingsversorgung

Kinderkliniken zeigen vielfältig Engagement

Kinderkliniken sind an der Versorgung der jungen Patienten beteiligt - oft auf eigene Kosten.

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BAD NAUHEIM. Bundesweit setzen sich viele Kinderkliniken ein, um Flüchtlingskinder mit ungewohnten Krankheitsbildern und traumabedingten psychischen Störungen zu versorgen. Dies ist das Resultat einer bundesweiten Umfrage der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (SGKJ) in Kooperation mit dem Verband Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen (VLKKD). 135 Kinderkliniken, Abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin sowie einzelne niedergelassene Ärzte haben laut SGKJ bei der Umfrage mitgemacht.

Von den Teilnehmern gaben rund 92 Prozent an, dass die Betreuung der Flüchtlingskinder machbar sei, allerdings in den meisten Fällen die Grenze der Belastbarkeit erreicht oder schon überschritten ist.

Im Durchschnitt liege der organisatorische Mehraufwand im Vergleich zu anderen Patienten bei etwa 60 Prozent. Die Gründe hierfür sind Sprachbarrieren, der Umgang mit ungewohnten Krankheitsbildern und die aufwändige Organisation von Transporten.

Dabei haben viele Krankenhäuser bereits Lösungen entwickelt, um den Mehraufwand zu kompensieren. Zum Beispiel durch die Organisation von Dolmetscherdienstleistungen, einer Aufstockung und Weiterqualifizierung des Personals und einer Umstrukturierung von Abläufen im Klinikalltag.

Nicht zu unterschätzen sei der Bedarf an psychologischer Zuwendung für die oft traumatisierten Kinder. Auch hier bieten über 70 Prozent der befragten Kliniken Hilfe an, wobei fast zwei Drittel für ihre Zusatzleistungen keine Vergütung erhielten. Mehr staatliche Unterstützung ist aber nötig, heißt es. Dazu zähle ein zentrales Fallmanagement für Flüchtlingskinder in Krankenhäusern, bessere Vernetzung mit den Organisationsstrukturen der Gemeinschaftsunterkünfte oder die Klärung der Kostenübernahme für den medizinischen, pflegerischen und organisatorischen Mehraufwand und für Dolmetscherdienste. (ras)

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