State of Science Index

Klimawandel wichtiger als Krebs?

Gesundheit ist das wichtigste Forschungsfeld für Menschen weltweit – nur nicht für die Deutschen.

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NEUSS/ST. PAUL. Für die Deutschen steht der Klimaschutz mit 56 Prozent an der obersten Stelle bei der Frage, welches die Top-Themen sind, die von der Wissenschaft und Forschung gelöst werden sollen. Im 14-Länder-Vergleich hingegen kommt Klimaschutz mit 37 Prozent nur auf den zweiten Platz.

Das geht aus dem jüngst veröffentlichten „State of Science Index“ (SOSI) des Multitechnologiekonzerns 3M hervor. Die bevölkerungsrepräsentative Erhebung deckt bei den entwickelten Ländern neben Deutschland Großbritannien, Japan, Kanada, Südkorea, Singapur, Spanien sowie die USA ab. Unter den Entwicklungsländern wurden die Meinungen in Brasilien, China, Indien, Mexiko, Polen sowie Südafrika erhoben.

International gesehen steht der Healthcare-Sektor inklusive Kostenentwicklung, Krankheitsprävention und -behandlung mit 47 Prozent an erster Stelle bei der Wunschliste der Forschungsaktivitäten – in Deutschland rangiert die Gesundheit mit 42 Prozent auf Platz zwei.

Die Deutschen sind skeptisch gegenüber der Forschung und befürchten laut SOSI, dass Wissenschaft missbraucht werden könnte. Gleichzeitig erhoffen sie sich aber von der Wissenschaft Lösungen für die großen Probleme unserer Zeit.

So denkt noch immer mehr als die Hälfte der Deutschen, dass die Wissenschaft genauso viele Probleme verursacht wie sie löst (54 Prozent gegenüber 58 Prozent im Vorjahr). Zudem gibt es enorme Ängste vor den Ergebnissen vieler wissenschaftlicher Bereiche.

Roboter am Arbeitsplatz für die meisten eher beängstigend

So ist für 68 Prozent der Befragten der Einsatz von Robotern am Arbeitsplatz etwas, das sie eher ängstigt als begeistert, genauso wie das Klonen von Menschen (93 Prozent), Genom-Editierung (87 Prozent) und Gen-Food (85 Prozent). Außerdem misstrauen viele deutsche Skeptiker der Wissenschaft, da sie glauben, dass diese von Wirtschaft (37 Prozent) und Politik (32 Prozent) beeinflusst wird.

Nach den wissenschaftlichen Errungenschaften gefragt, die sie glauben, noch zu Lebzeiten erleben zu können, führt bei der internationalen Betrachtung mit 71 Prozent die Entwicklung von Vakzinen zum Schutz vor chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs oder Diabetes mellitus.

Selbstfahrende Automobile auf allen Straßen erwarten 66 Prozent, gefolgt von Robotern an jedem Arbeitsplatz (61 Prozent), dem Weltalltourismus (59 Prozent) sowie dem menschlichen Klonen und fliegenden Autos (jeweils 40 Prozent).

In puncto Gesundheit steht die Entwicklung von Vakzinen bei der internationalen Betrachtung mit 59 Prozent ebenfalls an der Spitze der Top-Issues der Wissenschaft – gefolgt mit 44 Prozent von der Entwicklung medizintechnischer Diagnoselösungen zur Prävention oder Früherkennung von beispielsweise Krebs. (maw)

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