Medizin könnte von Robotik profitieren

ILMENAU (ddp.vwd). Medizinische Prothesen können nach Ansicht des Jenaer Biologen Martin S. Fischer eines der wichtigsten Abfallprodukte der Robotik sein. In beiden Bereichen habe man es mit denselben Prinzipien zu tun, sagte Fischer aus Anlaß einer Fachtagung über der Natur nachempfundene Robotersysteme (AMAM) in Ilmenau.

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Zugleich liefere die Prothetik viele Ansätze, die von der Robotik aufgegriffen werden können, so Fischer. Der Darmstädter Wissenschaftler Oskar von Stryk sagte, es sei kompliziert, biologisches Wissen für ingenieurtechnische Anwendungen zu transformieren. Es habe sich gezeigt, daß reines Imitieren der Natur nicht zu praktikablen Lösungen führe.

Industrieroboter könnten aufgrund ihrer sehr starren Gelenke, der darin integrierten Antriebe und der Programmierung Lasten punktgenau bewegen. Bei Robotern, deren Bewegungen dem natürlichen Vorbild entsprechen sollen, komme es dagegen auf Elastizität beim Antrieb und eine Verkoppelung über mehrere Gelenke hinweg an. Die Entwicklung solcher Systeme stehe aber erst am Anfang.

Hartmut Witte von der Technischen Universität Ilmenau beklagte mangelnde finanzielle Unterstützung der Forschungen durch die öffentliche Hand. Deutschland sei derzeit weltweit führend in der Bionik. Aufgrund fehlender Finanzmittel könnte Deutschland jedoch seinen Vorsprung verspielen.

AMAM (Adaptive Motion in Animals and Machines) ist eine Vereinigung von Forschern hauptsächlich aus den USA, Kanada, Japan und Europa, die ihren Schwerpunkt in der bionisch inspirierten Robotik haben.

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