Notfallverhütung bis zu fünf Tage nach Beischlaf

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NEU-ISENBURG (ikr). Die neue Pille zur Notfallkontrazeption mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat schützt Frauen bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr vor einer unerwünschten Schwangerschaft. Das belegen Studiendaten, die in der Fachzeitschrift "The Lancet" (375, 2010, 555) publiziert wurden.

Die Frauen haben somit jetzt zwei Tage länger Zeit für die Notfallverhütung als mit herkömmlichen Präparaten. In einer PhaseIII-Studie erhielten 844 Frauen innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr Ulipristalacetat (ellaOne®) und 852 Frauen zum Vergleich Levonorgestrel. Mit Ulipristalacetat wurden 15 Frauen (1,8 Prozent) trotz Notfallverhütung schwanger, mit dem Vergleichspräparat 22 (2,6 Prozent). Bei den 203 Frauen, die die Notfallkontrazeption erst drei bis fünf Tage nach ungeschütztem Beischlaf erhielten, kam es zu drei Schwangerschaften. Alle drei traten mit Levonorgestrel auf. Die häufigste unerwünschte Wirkung war Kopfschmerz. Davon betroffen waren in beiden Studiengruppen jeweils etwa 19 Prozent der Frauen.

Die gute Wirksamkeit von Ulipristalacetat hat sich auch in einer Metaanalyse bestätigt, deren Ergebnisse gemeinsam mit der Phase-III-Studie publiziert worden sind. Die Daten stammen aus der zuvor präsentierten Studie sowie einer weiteren Arbeit. In den beiden Studien wurden insgesamt 22 Schwangerschaften (1,4 Prozent) bei 1617 Frauen registriert, die bis zu drei Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr Ulipristalacetat erhalten hatten. Bei Verwendung von Levonorgestrel waren es 35 (2,2 Prozent) von 1625 Frauen.

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