Hochdotierter Preis
Oskar-Fischer-Preis für Mainzer Alzheimer-Forscher
Für seine Forschung zur Ursache der Alzheimer-Erkrankung hat Professor Bernd Moosmann, Universitätsmedizin Mainz, einen silbernen Oskar-Fischer-Preis erhalten.
Veröffentlicht:Mainz. Durch seine systembiologische Neuanalyse der Alzheimer-Forschung der letzten 100 Jahre gelangte Professor Bernd Moosmann, Forschungsgruppenleiter am Institut für Pathobiochemie der Universitätsmedizin Mainz, zu der neuen Hypothese, dass eine langfristig gestörte Übertragung von erregenden Signalen der Nervenzellen im Gehirn die primäre Ursache der Krankheit darstellt.
Diese Schlussfolgerung birgt nach Ansicht der preisverleihenden University of Texas at San Antonio (UTSA) vielversprechende Ansätze für die Entwicklung neuer Therapien und hat Bernd Moosmann und seinem Team einen mit 400.000 US-Dollar dotierten silbernen Oskar-Fischer-Preis verliehen. Dies meldet die Universität Mainz am Mittwoch.
Der Oskar-Fischer-Preis erstmals 2019 wurde von der University of Texas at San Antonio (UTSA) ausgelobt worden. Ziel dieses Preises war und ist es, durch eine umfassende theoretische Neuanalyse all dessen, was über die Erkrankung und das Gehirn bereits bekannt ist, zu neuen Ideen über die Krankheitsursache zu gelangen.
Primäre Ursache analysiert
Bernd Moosmann und sein Team analysierten, dass zerebrale Eiweißablagerungen – amyloide Plaques und neurofibrillären tau-Aggregate – als typische mikroskopische Marker der Alzheimer-Erkrankung seien. Die primäre Ursache der Erkrankung sei jedoch eine chronisch ungenügende oder gehemmte exzitatorische Neurotransmission – so die zentrale Erkenntnis des Forschungsteams.
Zudem sei es der Meldung zufolge dem Team gelungen, sowohl die erblichen als auch die nicht-erblichen Formen der Erkrankung in ihre Analyse zu integrieren. Sie kommen zu der Erkenntnis, dass es sich letztlich um dasselbe Phänomen handelt, unabhängig davon, wann es auftritt. (ba)