Im Alter von 103 Jahren

Rita Levi Montalcini ist tot

Sie war eine der ersten Frauen, die den Medizinnobelpreis erhalten haben und Pionierin in der Neurologie: Jetzt ist Rita Levi Montalcini gestorben.

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Levi Montalcini im Jahr 2007.

Levi Montalcini im Jahr 2007.

© dpa

ROM. Die italienische Neurobiologin und Medizin-Nobelpreisträgerin Professor Rita Levi Montalcini ist tot. Sie starb im Alter von 103 Jahren in ihrer Wohnung in Rom, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag unter Berufung auf das Polizeipräsidium meldete.

Ihr Tod erfülle nicht nur Rom und Italien, sondern die ganze Menschheit mit Trauer, sagte Roms Bürgermeister Gianni Alemanno.

Die zierliche aber energische Wissenschaftlerin hatte in den 50er Jahren die Wachstumsfaktoren EGF (epidermal growth factor) und NGF (nerve growth factor) entdeckt. Für letzten erhielt sie 1986 zusammen mit Stanley Cohen den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie.

Mit 92 Jahren war Levi Montalcini dann 2001 zur Senatorin auf Lebenszeit ernannt worden. Die "senatori a vita" sind eine Art Ehrenbürger Italiens, die auch politisches Mitspracherecht haben.

Für die Halbjüdin aus gutbürgerlichem Turiner Elternhaus war die Liebe zur Wissenschaft zeitlebens ein Halt gewesen. Ende der 30er Jahre hatte Levi Montalcini das Italien Mussolinis den Rücken gekehrt.

Später flüchtete sie vor den deutschen Truppen aus Belgien zurück in ihre Heimat, wo sie während der Nazi-Besatzung untertauchen musste.

Nach dem Krieg arbeitete sie in einem Flüchtlingslager, ehe sie dem deutschen Zellforscher Viktor Hamburger nach Amerika folgte. Erst nach 26 Jahren war sie 1977 nach Italien zurückgekehrt. (dpa)

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