Spanien sperrt DKMS aus

Die Deutsche Knochenmarkspendedatei will expandieren. Doch jetzt hat Spanien diesem Plan einen Riegel vorgeschoben. Der Vorwurf: Die DKMS arbeite illegal. Der Verein beruft sich hingegen auf EU-Recht.

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Blutprobe für die DKMS - nicht in Spanien.

Blutprobe für die DKMS - nicht in Spanien.

© Olaf Döring / imago

MADRID (mame). Das spanische Gesundheitsministerium hat der erst seit wenigen Wochen auch in Spanien tätigen Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS den Aufruf zu Spenden verboten - zumindest vorläufig.

Wie spanische Medien berichten, hat die staatliche Transplantationsorganisation (ONT) bereits juristische Schritte gegen die deutsche Gesellschaft eingeleitet, die nicht über die gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungen verfüge und damit "illegal" zu Knochenmarkspenden aufrufe.

Erst im Dezember hatte die Deutsche Knochenmarkspenderdatei mit Sitz in Tübingen ihre Aktivität in Spanien aufgenommen. Die DKMS ist mit 2,6 Millionen potenziellen Spendern die größte Knochenmarkspenderdatei weltweit.

Sie konnte allein im vergangenen Jahr 4700 Leukämie-Patienten eine Stammzellenspende vermitteln. In Spanien hat die deutsche Organisation mit Fußballstars wie Cristiano Ronaldo und Iker Casillas von Real Madrid auch gleich bekannte Helfer für ihre Spendenkampagne gewonnen.

Unverständnis bei der DKMS

Das Gesundheitsministerium sowie die ONT betonen jedoch, die Sammlung solcher Spenden liege in der Zuständigkeit des Gesundheitsministeriums und der regionalen Behörden.

"Der Vorstoß privater Unternehmen, die nicht den gesetzlichen Bestimmungen in Spanien nachkommen, bedeutet eine Gefahr für das gesamte spanische Transplantationsmodell, welches auf Solidarität und nicht auf Profitdenken basiert", sagte auch Rafael Matesanz, Direktor der nationalen Transplantationsorganisation (ONT).

Die deutsche DKMS Organisation wehrt sich gegen die Vorwürfe und verweist auf europäisches wie auf spanisches Recht, durch das ihre Tätigkeit auch in Spanien gedeckt sei.

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