Spaziergang durch Sagalassos

MÜNCHEN (ddp.vwd). Nahezu unbeschränkt sollen digitale Wanderer schon bald durch virtuelle Welten gehen können. Eine Laufplattform, auf der sich Menschen ungehindert durch die vom Computer generierte Realität bewegen können, wollen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik Tübingen jetzt gemeinsam mit Kollegen aus München, Zürich und Rom entwickeln.

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Die Plattform solle dazu dienen, die Wahrnehmung und Bewegung des Menschen im Raum zu erforschen, teilt das Max-Planck-Instituts mit. Aber auch das Training von Sportlern in virtuellen Umgebungen sei eines der Ziele.

Zur Erzeugung von "Virtuellen Welten" werden im Computer Städte, Szenen und Situationen so naturgetreu wie möglich als dreidimensionale Programme nachkonstruiert. Diese virtuellen Szenarien werden einem Betrachter über eine Projektionsleinwand oder eine Spezialbrille mit kleinen Projektoren gezeigt.

Anders als bei der Betrachtung eines Films kann sich der Zuschauer in der virtuellen Welt selbst umherbewegen. Sobald sich der Proband beispielsweise nach rechts bewegt, sieht er die gleiche virtuelle Szene - aber aus einem anderen Blickwinkel. Die natürliche Bewegungsfreiheit in virtuellen Welten ist jedoch bislang nur sehr eingeschränkt möglich.

Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung einer vollkommen neuartigen virtuellen Laufumgebung, die es der Versuchsperson ermöglicht, sich aktiv und ungehindert in verschiedene Richtungen durch virtuelle Welten zu bewegen. Als erste Anwendung ist ein Spaziergang durch die antike, ehemals persische Stadt Sagalassos geplant.

Marc Ernst, wissenschaftlicher Leiter des vorerst auf drei Jahre angesetzten Projekts am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, sieht in der virtuellen Realität vielfache Anwendungsmöglichkeiten: "Wenn wir erst einmal natürliches Laufen in virtuellen Welten ermöglicht haben, wird die CyberWalk-Laufumgebung nicht nur für die Unterhaltungsindustrie interessant sein. Vielmehr wird sie auch ein sehr großes Anwendungspotential in der medizinischen Therapie, in Museen oder in der Architektur finden."

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