Eltern erhalten Erlaubnis

Sperma von totem Sohn für künstliche Befruchtung

Ein Elternpaar hat in den USA die richterliche Erlaubnis bekommen, das Sperma seines toten Sohnes verwahren zu lassen und für eine künstliche Befruchtung zu nutzen.

Veröffentlicht:

NEW YORK. Ein Kadett der berühmten Militärakademie West Point bei New York war im Alter von 21 Jahren nach einem Skiunfall ums Leben gekommen. Seine Eltern wollten sein Sperma für eine spätere künstliche Beruchtung nutzen können. Ein US-Gericht hat dem Wunsch nun stattgegeben.

Am Freitag hatten die Eltern einen Antrag bei Gericht eingereicht für die Erlaubnis, das Sperma ihres einzigen Sohnes zu sichern. Andernfalls werde es „unmöglich sein, die Abstammung unserer Familie weiterzutragen, und unser Nachname wird sterben“, heißt es Berichten zufolge in dem Antrag.

Der Junge habe davon geträumt, eines Tages selbst Vater zu sein und insgesamt fünf Kinder großzuziehen. „Dies ist unsere eine und einzige Chance, Peters Wünsche zu erfüllen und sein unglaubliches Vermächtnis zu erhalten“, schrieben die Eltern laut „New York Times“.

Die Familie stammt aus China. Vor allem wegen der dort Jahrzehnte geltenden Ein-Kind-Politik sei er der einzige Junge seiner Generation in der Familie gewesen. An der Akademie war er einer der besten Kadetten seines Jahrgangs. Der Junge sollte Medienberichten zufolge am Donnerstag beerdigt werden.

Gerichtsverfahren um das Sperma verstorbener Familienmitglieder gibt es immer wieder. 2017 hatte das Oberlandesgericht München einer damals 35 Jahre alten Witwe das Recht verwehrt, sich vom Sperma ihres toten Ehemannes befruchten zu lassen.

Im französischen Rennes war 2010 eine damals 39-Jährige mit einem ähnlichen Antrag gescheitert.

In Australien hatte eine Frau im vergangenen Sommer dagegen Erfolg: Ihre erhoffte Schwangerschaft stehe nicht im Widerspruch zu den Wünschen ihres Partners, der sich fast zwei Jahre zuvor das Leben genommen hatte, urteilte die Richterin in diesem Fall. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wenig Wissen über Cortisol und Schilddrüsenhormone

Umfrage: Junge Frauen wollen mehr über Hormone wissen

Abschreibungspraxis

Wie Praxen den Staats-Turbo für E-Autos nutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung