Sport macht Kinder und Jugendliche stark gegen Drogen

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BERLIN (eb). Sport kann helfen, Kinder von Drogen fernzuhalten. Diese Einschätzung teilten bei einer öffentlichen Sitzung des Sportausschusses des Bundestags Experten und Abgeordnete. Hintergrund ist die Kampagne "Kinder stark machen" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Ziel der Kampagne ist es, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Heranwachsenden zu stärken und ihre Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit zu fördern, sodass sie ihr Leben ohne Suchtmittel bewältigen können. Für Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA, ist die Suchtvorbeugung eine Gemeinschaftsaufgabe.

Der Sport sei dabei ein wichtiger Partner, da er fast alle sozialen Schichten erreiche, so Pott. Allerdings musste sie einräumen, dass es Probleme gebe, an Jugendliche in besonders schwierigen sozialen Bereichen heranzukommen. Dennoch sei man mit der Kampagne auf dem richtigen Weg, auch durch die Unterstützung vieler Sportverbände.

Der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet Harald Schmid, der seit zwölf Jahren als Botschafter der Kampagne agiert, zog ebenfalls eine optimistische Zwischenbilanz. Als ehemaliger Sportler habe er einen guten Zugang zu Sportfunktionären und finde dort immer "offene Ohren", so Schmid.

Ziel sei es immer gewesen, erst an der Basis, in den Vereinen zu arbeiten und dann die großen Sportorganisationen als Partner zu gewinnen. "Von unten nach oben" zu organisieren sei der richtige Weg gewesen, sagte er. Kontraproduktiv auf dem Weg, Kinder und Jugendliche von Drogen und Alkohol fernzuhalten, sei allerdings das immer wieder zu beobachtende Zusammenspiel von Erfolgen im Sport und Alkoholgenuss. "Wir brauchen keine Weißbierduschen nach gewonnenen Meisterschaften", betonte Schmid.

Auch der Deutsche Handballbund (DHB), so Vizepräsident Eberhard Kilian, arbeitet im Interesse der Suchtvorbeugung in der BZgA-Kampagne mit. Seiner Ansicht nach tragen die Übungsleiter entscheidend zum Erreichen der Ziele bei. In letzter Zeit sei festzustellen, dass immer weniger Erwachsene bereit sind, als Übungsleiter zu fungieren. Deren Rolle übernehmen zunehmend Jugendliche, so Kilian. Diese müssten dafür allerdings auch geschult werden, so der Vertreter des Handballbundes.

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