Palliativstation

Sunny – Therapeut auf vier Pfoten

Besuchshund Sunny ist regelmäßiger Gast auf der Palliativstation der Uniklinik Leipzig.

Sven EichstädtVon Sven Eichstädt Veröffentlicht:
Sunny und seine Halterin, Krankenschwester Daniela Trambowsky, besuchen einen Patienten. Sunny hat eine spezielle Ausbildung absolviert.

Sunny und seine Halterin, Krankenschwester Daniela Trambowsky, besuchen einen Patienten. Sunny hat eine spezielle Ausbildung absolviert.

© Universitätsklinikum Leipzig

LEIPZIG. Auf der Palliativstation des Leipziger Universitätsklinikums kommt seit diesem Jahr ein Therapiehund zu Besuchen an die Krankenbetten. Daniela Trambowsky, die als Schwester auf der Station arbeitet, geht in ihrer Freizeit mit ihrem sechsjährigen Golden Retriever nochmals in die Klinik. Der Hund mit dem Namen Sunny hat nach Hundeführerschein und Begleithundeprüfung noch eine Ausbildung zum Besuchshund absolviert.

„Mein Hund bekam beispielsweise gezeigt, wie man eine Beziehung zum Patienten aufbaut, wie sie ihm Leckerlis geben dürfen und wie man neben einem Rollstuhl mitläuft“, sagt Trambowsky. Nach sechs Monaten Ausbildung ging es Anfang des Jahres los.

Die Krankenschwester spricht vor den Besuchen mit den Patienten, ob nicht doch jemand Angst vor Hunden habe. Zwischen fünf Minuten und einer halben Stunde hält sich Sunny in der Regel am Bett eines Patienten auf.

Streicheln, Füttern und Spazierengehen als Therapie

Der Golden Retriever darf gestreichelt werden oder „Leckerlis“ bekommen. Seine Halterin ist immer dabei. Erlaubt es der Gesundheitszustand des Patienten, gehen sie zusammen auch bis zu einer Stunde lang im Innenhof der Klinik spazieren.

„Länger geht eigentlich nicht, auch für meinen Hund ist das alles sehr anstrengend“, berichtet Trambowsky.

Die Teilnahme eines Patienten am Besuchsprogramm verordnen entweder die behandelnden Ärzte oder der Wunsch ergibt sich aus den Alltagsgesprächen. „Vor jedem Besuch wird Sunny auf sauberes Fell und auf Zecken und Flöhe untersucht“, erläutert Trambowsky. „Natürlich muss er regelmäßig geimpft und entwurmt werden.“

Außerdem muss er bei schlechtem Wetter Überzieher auf den Pfoten tragen. Keinen tierischen Besuch empfangen können Patienten, die in Isolationszimmern liegen.

Die bisherigen Erfahrungen sind nach Einschätzung von Trambowsky sehr positiv. „Ein Patient sprach noch lange von dem Tag, als er mit Sunny spazieren war. Einen anderen hatte ich noch nie so lächeln gesehen“, schildert sie. „Sie vergessen für einen Moment ihre Schmerzen und können auch mal loslassen.“

Auch spüre sie eine größere Leichtigkeit in ihrem eigenen Team, „alle freuen sich, wenn Sunny da ist“, hat Trambowsky beobachtet.

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