Thiopental-Mangel verzögert Hinrichtungen in den USA

WASHINGTON (dpa). Weil das für Hinrichtungen mit der Giftspritze wichtige Thiopental zur Mangelware geworden ist, verzögern sich in den USA bereits Exekutionen.

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Nach Fällen in den Bundesstaaten Kentucky und Oklahoma kann in Kalifornien von diesem Freitag an vorerst nicht mehr der tödliche Cocktail verabreicht werden. Der Grund: am Freitag läuft das Haltbarkeitsdatum der letzten Charge Thiopental ab, wie die "New York Times" am Dienstag meldete. In den beiden anderen Staaten waren nach Medienberichten Exekutionen in den vergangenen Wochen bereits verschoben worden.

Weshalb das Mittel knapp wurde, ist nach Angaben der Zeitung unklar. Der Zulassungsbehörde FDA sei bereits im März bekanntgewesen, dass Thiopental allmählich zur Mangelware wird.

Einem Sprecher des einzigen US-Herstellers, Hospira im Staat Illinois, zufolge ist ein wichtiger pharmazeutischer Grundstoff derweil nur sehr schwer erhältlich. Das Unternehmen erwarte, das Mittel Anfang nächsten Jahres wieder anbieten zu können.

Thiopental ist eines von drei Giften, das Todeskandidaten in mehr als 30 Staaten der USA gespritzt wird. Hospira-Sprecher Dan Rosenberg sagte der "New York Times", das Unternehmen sei alles andere als glücklich darüber, dass das Narkosemittel den Weg in die Todeszelle gefunden habe.

"Hospira stellt dieses Produkt her, um Leben zu verbessern oder zu retten", sagte er. "Das Mittel ist nicht für den Vollzug der Todesstrafe gekennzeichnet, und Hospira unterstützt die Verwendung in dieser Prozedur auch nicht."

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