Uniklinik Jena

Tragisches Geiseldrama mit zwei Ärzten

Aufregung im Uniklinikum Jena: Ein Mann hat zwei Ärzte mit einer Pistole bedroht und als Geiseln genommen. Der todkranke Täter erschoss sich, bevor die Polizei zugreifen konnte.

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Das Universitätsklinikum Jena wurde Schauplatz eines Geiseldramas.

Das Universitätsklinikum Jena wurde Schauplatz eines Geiseldramas.

© Martin Schutt dpa/lth

JENA. Ein todkranker Mann hat am Sonntag zwei Ärzte im Uniklinikum Jena mit einer Pistole bedroht und in Geiselhaft genommen. Der 30-Jährige verlangte seine Verlegung auf die Palliativstation, wie erst jetzt bekannt wurde.

Der Mann befand sich bereits seit einer Woche in der Klinik für Innere Medizin wegen Mukoviszidose. Das Geiseldrama löste einen Großeinsatz der Polizei aus.

Wie Polizeisprecherin Steffi Kopp bestätigte, sagten die Ärzte dem Mann einen Platz in der Palliativstation zu. Daraufhin habe er die beiden Mediziner freigelassen. Bevor die Polizei zugreifen konnte, habe sich der Mann mit der eigenen Waffe erschossen.

Täter war Sportschütze

Wie die Pistole in das Krankenhaus gelangen konnte, werde derzeit noch ermittelt. Allerdings werden Patienten auch nicht routinemäßig durchsucht, da es sich ja nicht um ein Gefängnis handele, so Kopp.

Der Mann, der aus Stadtroda bei Jena stammt, war Sportschütze mit Waffenschein und besaß die Pistole offenbar rechtmäßig. Warum es zu der Geiselnahme kam, ist noch ungeklärt.

"Normalerweise sind unsere Betten in der Palliativstation immer belegt und wir müssen mit einer Warteliste arbeiten. In diesem Fall konnten wir aber einen Platz zusagen, weil wir zufällig ein Bett frei hatten", sagt Professor Winfried Meißner, Chefarzt der Palliativabteilung.

Laut Klinikum ist das Geiseldrama bislang einmalig in der Geschichte der Einrichtung. (rbü)

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