iFightDepression
Ukrainischsprachiges Online-Training unterstützt Ärzte bei der Arbeit mit depressiven Flüchtlingen
Das kostenfreie Online-Training iFightDepression der European Alliance Against Depression soll die Therapie depressiver Flüchtlinge aus der Ukraine erleichtern.
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Für Geflüchtete aus der Ukraine ist der Zugang zu psychotherapeutischer Versorgung bei Vorliegen einer Depression oft schwer.
© Anastasiia Yanishevska/Zoonar/picture alliance (Symbolbild)
Leipzig.Ärzte und Psychotherapeuten können zur Unterstützung bei der Behandlung von Flüchtlingen mit Depression aus der Ukraine ab sofort auf die ukrainischsprachige Version des Online-Programms iFightDepression zurückgreifen.
Das an die kognitive Verhaltenstherapie angelehnte Online-Programm hilft nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention vom Montag Betroffenen, ihre Erkrankung besser zu verstehen und zeigt Übungen für den Alltag.
Die ukrainische Version richte sich explizit an Geflüchtete in Deutschland und solle helfen, Sprachbarrieren und Versorgungsengpässe zu überbrücken – mehr als 967000 Menschen sind laut Bundesinnenministerium aus dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet.
„Psychisch erkrankte Flüchtlinge mussten die Behandlung in ihrer Heimat unterbrechen und haben es besonders schwer, in einem neuen Land Hilfe zu finden. Es fehlen Psychotherapeuten und Ärzte, die sie in ihrer Muttersprache behandeln können. Mit der ukrainischen Version des iFightDepression-Programms wollen wir die Versorgungssituation verbessern und insbesondere Patienten helfen, die sonst gar keine Unterstützung bekommen würden“, erklärt Professor Ulrich Hegerl, Vorsitzender Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention und Inhaber der Senckenberg-Professur an der Universität Frankfurt.
Dossier
Krieg in der Ukraine
Nur zugänglich bei professionell begleiteter Therapie
Studien belegten die Wirksamkeit von Online-Programmen vor allem dann, wenn sie von Fachpersonal begleitet würden. Dann seien Online-Angebote ebenso wirksam wie eine reguläre Psychotherapie. Vor diesem Hintergrund sei iFightDepression nur für Patienten zugänglich, die dabei professionell begleitet werden.
Als Begleiter des iFightDepression-Programms können sich laut Stiftung Ärzte und Psychotherapeuten, aber auch Fachpersonal aus der Flüchtlingshilfe qualifizieren. Nachdem sie ein CME-zertifiziertes 70-minütiges Online-Training durchlaufen haben, können sie Patienten und Patientinnen zur Nutzung einladen. iFightDepression ist sowohl für Fachpersonal als auch für Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei.
iFightDepression, ein Projekt der European Alliance Against Depression (EAAD), ist neben Ukrainisch auch in einer kultursensitiven arabischen Version und in 13 weiteren Sprachen kostenfrei verfügbar.