Ullrich gibt Kontakt zu mutmaßlichem Dopingarzt zu

BERLIN (dpa). Der frühere Radstar Jan Ullrich hat Stunden nach seiner Verurteilung durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen Dopings Kontakt zum umstrittenen spanischen Arzt Eufemiano Fuentes eingeräumt.

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"Ich bestätige, dass ich Kontakt zu Fuentes hatte. Ich weiß, dass das ein großer Fehler war, den ich sehr bereue. Für dieses Verhalten möchte ich mich bei allen aufrichtig entschuldigen - es tut mir sehr leid", zitierte die "Bild"-Zeitung (Freitag-Ausgabe) aus einer Erklärung des 38-Jährigen.

Allerdings gab Ullrich nicht direkt zu, ob er tatsächlich in seiner Karriere gedopt habe. Bisher hatte er stets bestritten, gedopt zu haben.

CAS sprach Ullrich schuldig

Der CAS hatte am Donnerstag Ullrich schuldig gesprochen. Wie die Richter in Lausanne mitteilten, wurde eine Verstrickung Ullrichs in die Doping-Affäre um den Mediziner Fuentes bewiesen.

Der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger (1997) hatte immer zu den Betrugsvorwürfen geschwiegen.

Wegen der erdrückenden Beweislage annullierte der CAS in seinem Urteil alle Resultate Ullrichs vom 1. Mai 2005 bis zu dessen Karriereende, darunter den dritten Platz bei der Tour de France 2005 und den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse 2006.

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 10.02.201222:30 Uhr

Verstrickungen

Unser großartiger Radstar Jan Ullrich wurde niemals des sog. "Dopings" überführt. Das heißt, er wurde nicht ein einziges Mal wegen des Mißbrauchs von Arzneimitteln zur vermeintlichen Leistungssteigerung positiv getestet.
Man mag Jan vielmehr bedauern, daß er als gutgläubiger Athlet Kontakte zum Quacksalber Fuentes hatte und der ihm einige zigtausend Euro für die wiederholte Eigenblutspende und das (Über-)Lagern der Blutbeutel zur vermeintlichen Reinfusion "abgezapft" hat. Das gibt nach m.E. noch keinen konkreten Anlaß das deutsche Ausnahmetalent im Radrennsport betrügerischer Absichten oder tatsächlichen "Dopings" zu bezichtigen und ein Berufsverbot auszusprechen.
Das fragwürdige Urteil des CAS und die Häme des Zellbiologen Franke zeigt vielmehr, daß das "Doping"-Reglement der WADA/NADA gründlich überdacht werden muß, um einzelne Hochleistungs-Sportler nicht zum Sündenbock zu machen oder der Willkürbehandlung auszuliefern.
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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