Pandemie-Folgen
WHO-Wissenschaftlerin warnt vor weltweit sinkender Lebenserwartung
Wegen der Coronavirus-Pandemie warnt die Chefwissenschaftlerin der WHO vor einer sinkenden Lebenserwartung weltweit. Und sie fordert, weiter Masken zu tragen.
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Dr. Soumya Swaminathan im Juni 2020 im WHO-Hauptquartier in Genf.
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Berlin. Die leitende Wissenschaftlerin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Dr. Soumya Swaminathan, warnt im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie vor einer weltweit sinkenden Lebenserwartung. „In armen Ländern wird der Effekt stärker ausgeprägt sein, weil die Pandemie die Armut verstärkt hat und damit auch Hunger und Mangelernährung“, sagte sie der „Welt“. Zudem stünden alle Länder „bei der Tuberkulose- und der Krebsvorsorge heute schlechter da“.
Die Welt könne „nicht einfach beschließen, dass die Pandemie mit Omikron vorbei ist“, mahnte die aus Indien stammende Kinder- und Jugendärztin. Man müsse zudem „die Tatsache akzeptieren, dass neue Varianten auftauchen werden“. „Wenn diese Variante dem Immunsystem entgehen kann, haben wir ein Problem.“
Swaminathan warb für ein Beibehalten von Masken als Schutzmaßnahme, insbesondere in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen oder im öffentlichen Verkehr. Das Virus lasse sich mit einem solchen „einfachen Mittel“ stoppen: „Warum also sollten wir es sich verbreiten lassen?“ (KNA)