Architekturpreis

Zentrum für Partikeltherapie ausgezeichnet

Die entspannte Atmosphäre für Patienten hat die Jury überzeugt. Allerdings: Das Marburger Partikeltherapiezentrum ist noch nicht in Betrieb.

Veröffentlicht:

MARBURG. Das Partikeltherapiezentrum auf den Marburger Lahnbergen wird mit einem Architekturpreis als "Herausragender Gesundheitsbau" ausgezeichnet.

Das Krebszentrum, das eigentlich schon Ende 2011 eingeweiht werden sollte, wird allerdings bis heute nicht von Patienten genutzt.

Das war den Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen im Bund Deutscher Architekten, die den Preis vergeben, jedoch nicht bekannt: "Es ging nur um die Architektur", teilte die Geschäftsstelle mit.

Die Auszeichnung wird offiziell während des Deutschen Krankenhaustages im November an das Architekturbüro Hammeskrause übergeben.

Den Planern sei es gelungen, eine fast entspannte Atmosphäre für die Patienten zu schaffen und die Apparatemedizin mit architektonischen Mitteln zu lindern. Zudem füge sich der Bau harmonisch in die Landschaft ein, urteilte die Jury.

"Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und hoffen, dass die Partikeltherapie bald in Betrieb genommen wird", teilte das Büro Hammeskrause mit. Nach ihrem Kenntnisstand werde im Januar 2014 mit den Bestrahlungen begonnen.

Gestoppter Prestigebau

Rhön-Sprecher Sascha Schiffler konnte den Termin aber nicht bestätigen: "Die Gespräche mit dem Land laufen." Mehr könne er nicht dazu sagen.

In der Vergangenheit galt das für 120 Millionen Euro gebaute Partikeltherapiezentrum als "Leuchtturmprojekt" des privatisierten Marburger Universitätsklinikums. Denn die Partikeltherapie bislanggibt es nur dreimal auf der Welt.

Doch der Prestigebau, in dem Tumore von Krebspatienten mit Protonen und Schwerionen bestrahlt werden sollen, wurde von Krankenhausbetreiber Rhön gestoppt, nachdem klar wurde, dass er kaum wirtschaftlich arbeiten könne.

Es drohte eine Bauruine. Aktuell bemüht sich die Landesregierung gemeinsam mit den Betreibern, doch noch eine Lösung zu finden.

Das Ministerium hat Rhön bis Ende dieses Jahres Zeit gegeben, um die beim Verkauf des Uniklinikums vereinbarte Partikeltherapie in Marburg doch noch in Betrieb zu nehmen. Aktuell dient sie lediglich als Testanlage für Siemens. (coo)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Nachruf

Eckart Fiedler – ein Leben für die Selbstverwaltung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes