„EvidenzUpdate“-Podcast

Ein Sprint macht noch keine besseren Blutdruckwerte

140 oder doch lieber 120 mmHg? Die SPRINT-Studie hat die Blutdruckzielwerte in Frage gestellt. In diesem „EvidenzUpdate“ sprechen wir über die finale Auswertung, die Limitationen – und die klinische Relevanz.

Prof. Dr. med. Martin SchererVon Prof. Dr. med. Martin Scherer und Prof. Dr. med. Jean-Francois ChenotProf. Dr. med. Jean-Francois Chenot und Denis NößlerDenis Nößler Veröffentlicht:
Ein Sprint macht noch keine besseren Blutdruckwerte

© [M] sth/nös | Scherer: Dirk Schnack | Chenot: privat

Im Jahr 2015 hat die SPRINT-Studie die Hypertonie-Therapie mächtig aufgewühlt. Auf einmal stand der systolische Zielwert von 140 mmHg in Frage. Manche Zeitgenossen forderten sogar, Patienten mit arterieller Hypertonie künftig auf einen Zielwert von 120 mmHg einzustellen. Aber es gab rasch Kritik am Studienprotokoll.

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Jetzt sind die finalen Studienergebnisse samt Ergebnissen aus der Nachbeobachtung erschienen – und sie lassen nach wie vor Fragen offen. In dieser Episode vom „EvidenzUpdate“-Podcast besprechen Jean-François Chenot und Martin Scherer die Bedeutung der Studie für die Praxis. Sie schauen auf die Nierenfunktion und die korrekte Blutdruckmessung. (Dauer: 35:16 Minuten)

Anregungen? Kritik? Wünsche?

Schreiben Sie uns: evidenzupdate@springer.com

Quellen:

  • Group SR, Wright JT, Williamson JD, et al. A Randomized Trial of Intensive versus Standard Blood-Pressure Control. New Engl J Medicine2015;373:2103–16. doi: 10.1056/nejmoa1511939
  • Group SR, Lewis CE, Fine LJ, et al. Final Report of a Trial of Intensive versus Standard Blood-Pressure Control. New Engl J Med 2021;384:1921–30. doi: 10.1056/nejmoa1901281
  • Ludt S, Angelow A, Baum E, et al. Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention S3-Leitlinie AWMF-Register-Nr. 053-024 DEGAM-Leitlinie Nr. 19. 2017. www.degam.de
  • Drawz PE, Agarwal A, Dwyer JP, et al. Concordance Between Blood Pressure in the Systolic Blood Pressure Intervention Trial and in Routine Clinical Practice. Jama Intern Med 2020;180:1655–63. doi: 10.1001/jamainternmed.2020.5028
  • Ogedegbe G, Shah NR, Phillips C, et al. Comparative Effectiveness of Angiotensin-Converting Enzyme Inhibitor-Based Treatment on Cardiovascular Outcomes in Hypertensive Blacks Versus Whites. J Am Coll Cardiol 2015;66:1224–33. doi: 10.1016/j.jacc.2015.07.021
  • Helmer A, Slater N, Smithgall S. A Review of ACE Inhibitors and ARBs in Black Patients With Hypertension. Ann Pharmacother 2018;52:1143–51. doi: 10.1177/1060028018779082
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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 04.06.202109:25 Uhr

Sprint: Birne-Apfel-Vergleich

Vgl. dazu auf Twitter:
Deutsches Ärzteblatt @Dt_Aerzteblatt
SPRINT-Studie: Intensive Blutdrucksenkung kosteneffektiv und für die Patienten verträglich: Boston/Salt Lake… https://t.co/gPy8k6kI3q https://t.co/gKXVQ6Q6hD

Thomas G. Schätzler @ThomasGSchtzler
Mein Kommentar und "Antwort an @Dt_Aerzteblatt
Die SPRINT-STUDIE hatte mit über 20 Items chron.Kranke,Heimbewohner,Diabetiker,Alte,Behinderte,Kreislauf-Labile systematisch ausgeschlossen!"

Meinen Blog-Beitrag zur SPRINT-STUDIE:
http://news.doccheck.com/de/blog/post/3421-sprint-studie-the-big-swindle/
"Schätzlers Blog auf DocCheck - SPRINT-Studie - „The big Swindle“?
Provokante Frage, zugegeben! Aber ist die viel gelobte SPRINT-Studie, die bei Bluthochdruck-Patienten einen neuen systolischen RR-Zielwert von 120 mmHg statt bisher 140 mmHg vorgeben will, nicht etwas zu kurzsichtig und undifferenziert gedacht? Denn extrem viele Ausschlusskriterien existierten, welche die reale Welt unserer hypertensiologisch betreuten Patienten gar nicht abbilden kann..."

Was SPRINT und Nachfogestudien völlig ignorieren: Die häufigsten Gründe für Bluthochdruck sind ungesunder Lebensstil, Sitzen, Falsch- und Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht, metabolisches Syndrom, beruflich-privater Distress. Gerade 10 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte bewegen sich ausreichend: Mit Adipositas, hohen Blutzucker-/Blutfettwerten, Hypertonie für 90% als Folgen.

Sportliche Aktivität, Kontrolle des Körpergewichtes sowie gesunde mediterrane, öl-, nuss-, fisch-reiche Ernährung könnten Hypertonie-Risiken entscheidend senken. Im Idealfall entseht so kein Übergewicht und/oder Bluthochdruck. Auch medikamentös behandelte Hypertoniker (>= 140/90 mmHg), profitieren von körperlicher Aktivität. Zwei- bis dreimal 30 bis 45 Minuten moderater intensiver Sport/Woche senkt mittel- und langfristig den Blutdruck. https://www.springermedizin.de/sport-bei-hypertonie/8993684

EIN "SPRINT" MACHT NOCH KEINEN HYPERTENSIOLOGISCHEN SOMMER!

MfG, Ihr Dr. med. Th. Schätzler

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